Veröffentlichungsdatum: 03.07.2025 16:10 / Welt Nachrichten Daven Brox Daven Brox

Pentagon: US-Schläge werfen Irans Atomprogramm zurück

Pentagon: US-Schläge werfen Irans Atomprogramm zurück

Pentagon-Beamte bestätigen, dass US-Luftangriffe im vergangenen Monat Irans Atomprogramm um bis zu zwei Jahre zurückgeworfen haben. Wichtige Anlagen wurden demnach zerstört, internationale Beobachter verfolgen Teherans Reaktion genau.

US-Luftangriffe fügen iranischen Atomanlagen schweren Schaden zu

Das Pentagon gab am Mittwoch bekannt, dass US-„Bunkerbrecher“-Luftangriffe auf iranische Atomanlagen dem Atomprogramm Teherans erheblichen Schaden zugefügt und den Fortschritt um ein bis zwei Jahre zurückgeworfen haben. Pentagon-Sprecher Sean Parnell erklärte gegenüber Reportern: „Wir haben ihr Programm um mindestens ein bis zwei Jahre zurückgeworfen, so schätzen es die Geheimdienste des Ministeriums ein.“

Parnell betonte das Ausmaß der Zerstörung: „Wir glauben, dass Irans nukleare Fähigkeiten erheblich beeinträchtigt wurden, vielleicht sogar ihr Ehrgeiz, eine Bombe zu bauen.“ Die Angriffe am 22. Juni zielten gezielt auf die wichtigen Atomanlagen Fordo, Isfahan und Natanz – Standorte, die für die Urananreicherung und die atomare Infrastruktur des Landes von zentraler Bedeutung sind.

Die offizielle Einschätzung des Pentagons stellt eine deutlich optimistischere Sicht auf die Effektivität der Operation dar als frühere öffentliche Schätzungen. Zuvor hatten internationale Offizielle Zweifel geäußert, ob Teherans Atompläne trotz der materiellen Schäden tatsächlich gestoppt werden könnten.

Unstimmigkeiten und Unsicherheit über Irans Fähigkeiten

Trotz der Zuversicht des Pentagons mahnen internationale Organisationen zur Vorsicht. Rafael Grossi, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) der Vereinten Nationen, warnte am Wochenende, dass Iran die Urananreicherung innerhalb weniger Monate wieder aufnehmen könnte. Grossis Warnungen erfolgten im Zusammenhang mit Berichten, dass Iran möglicherweise Teile seines nahezu waffenfähigen Urans oder fortschrittliche Zentrifugen vor den Angriffen aus den Zielanlagen geschafft haben könnte – gestützt auf Satellitenbilder, die Frachtbewegungen am Standort Fordo zeigten.

Die US-Regierung hat solche Annahmen jedoch entschieden zurückgewiesen. Verteidigungsminister Pete Hegseth zeigte sich verärgert über Fragen, ob Iran Nukleartechnik erfolgreich ausgelagert habe, und betonte, dass es keine Geheimdienstinformationen gebe, die solche Behauptungen stützen. „Alle uns vorliegenden Erkenntnisse lassen uns glauben, dass besonders diese Anlagen vollständig zerstört wurden“, erklärte Parnell am Mittwoch.

Auf iranischer Seite räumte Außenminister Abbas Aragchi ein, dass die Fordo-Anlage schwere Schäden erlitten habe, betonte jedoch, dass das technische Know-how des Landes erhalten bleibe. „Niemand weiß genau, was in Fordo passiert ist. Was wir bislang wissen, ist, dass die Anlagen schwer und massiv beschädigt wurden“, sagte Aragchi in einem aktuellen Interview.

Das Pentagon vertritt die Position, dass die Angriffe Irans Atomambitionen strategisch zurückgeworfen haben. Laufende Geheimdiensteinschätzungen bestätigen den Glauben, dass zentrale Fähigkeiten gestört wurden.

Während die internationale Gemeinschaft die Folgen weiterhin aufmerksam verfolgt, bleiben Fragen offen, wie schnell Iran seine nukleare Kapazität wiederherstellen kann und ob diplomatische oder militärische Maßnahmen die nächste Phase dieser langjährigen Konfrontation bestimmen werden. Beobachter, darunter die UNO und regionale Partner, verfolgen die Entwicklung genau – mit dem Potenzial für weitere Eskalationen oder neue Verhandlungen in den kommenden Monaten.