
Richter stoppt Trumps Anordnung zur Wählerstaatsbürgerschaft
Richter urteilt, dass Trumps Anordnung zur Wähler-ID und Briefwahl seine verfassungsmäßigen Befugnisse überschreitet.
Ein zweiter US-Bundesrichter hat eine Anordnung von Präsident Donald Trump blockiert, die tiefgreifende Änderungen bei bundesweiten Wahlen in den USA einführen sollte. Die Entscheidung von Richterin Denise J. Casper vom US-Bezirksgericht in Massachusetts am Freitag stellt einen weiteren Rückschlag für die Bemühungen der Regierung dar, strengere Wahlvorschriften durchzusetzen.
Die Anordnung vom 25. März verpflichtete die Bundesstaaten, einen dokumentierten Nachweis der Staatsbürgerschaft bei der Registrierung zur Teilnahme an bundesweiten Wahlen zu verlangen. Zudem sollten nur Stimmzettel gezählt werden, die bis zum Wahltag eingegangen sind. Wahlzuschüsse sollten zudem nur noch an Staaten vergeben werden, die diese Regelungen einhalten.
„Die Verfassung gewährt dem Präsidenten keine spezifischen Befugnisse in Bezug auf Wahlen“, schrieb Richterin Casper in ihrer Entscheidung. Sie folgte damit einer Klage demokratischer Generalstaatsanwälte, die argumentierten, dass die Anordnung die verfassungsmäßigen Rechte der Bundesstaaten verletze.
In ihrer Klageschrift erklärten die Generalstaatsanwälte, die Anordnung „entziehe den Staaten verfassungsmäßige Macht und versuche, das Wahlrecht per Dekret zu ändern.“ Die Umsetzung würde den Bundesstaaten erhebliche Kosten und Verwaltungsaufwand auferlegen.
Casper erkannte zwar an, dass die US-Staatsbürgerschaft Voraussetzung für die Teilnahme an bundesweiten Wahlen ist, betonte jedoch, dass das Erzwingen eines dokumentierten Nachweises nicht in den Zuständigkeitsbereich des Präsidenten falle, sondern in den der Staaten und des Kongresses.
Die Entscheidung folgt auf ein früheres Urteil eines Bundesrichters in Washington, D.C., der ebenfalls Teile der Anordnung blockierte, einschließlich der Anforderung zum Nachweis der Staatsbürgerschaft.
Das Weiße Haus verteidigte die Anordnung als notwendigen Schritt zum Schutz der Wahlintegrität. In der Anordnung führte Trump internationale Beispiele an, wie Indien und Brasilien, die biometrische Daten zur Wähleridentifikation nutzen, sowie Kanada und Deutschland, die öffentliche Auszählungen von Papierstimmzetteln vornehmen.
„Trotz der Vorreiterrolle bei der Selbstverwaltung hinken die USA hinter modernen Nationen her, wenn es um grundlegende Wahlstandards geht“, schrieb Trump. Zudem kritisierte er das Fehlen einheitlicher Regeln für Briefwahlen in den USA.
Casper bekräftigte mit ihrem Urteil das verfassungsmäßige Prinzip, dass die Zuständigkeit für die Wahlorganisation bei den Bundesstaaten liegt. Die Gerichtsentscheidungen unterstreichen die Begrenzung präsidialer Machtbefugnisse im Wahlrecht und werden die Debatte über föderale und staatliche Zuständigkeiten weiter anheizen.