
Richter stoppt Trumps Demontage des Friedensinstituts
Ein Bundesrichter blockiert Trumps Versuch, das US-Friedensinstitut aufzulösen, und erklärt das Vorgehen für verfassungswidrig.
Gericht erklärt Entmachtung des Friedensinstituts für rechtswidrig
Ein US-Bundesgericht hat den Versuch der Trump-Regierung, das United States Institute of Peace (USIP) aufzulösen, gestoppt. In einem eindeutigen Urteil erklärte Richterin Beryl Howell die Entfernung der USIP-Führung sowie die Übernahme der Einrichtungen durch das neugeschaffene Department of Government Efficiency (DOGE) für gesetzeswidrig und nichtig.
Der Beschluss erfolgte als Reaktion auf eine im März eingereichte Klage des Instituts. Dieses argumentierte, dass das Vorgehen der Exekutive seine gesetzlich verankerte Aufgabe zur Friedensförderung gefährde. Richterin Howell stellte fest, dass die Maßnahmen gegen gesetzliche Beschränkungen verstießen und daher „null und nichtig“ seien.
Sie erklärte weiter, dass „der Kongress das USIP und dessen Arbeit in sieben Präsidentschaften hinweg unterstützt hat“ und die eigenmächtige Umstrukturierung durch die Regierung „eine grobe Machtanmaßung“ darstelle. Die Personalentlassungen und die Übertragung des Eigentums an die Bundesbehörde General Services Administration seien durch „illegitim eingesetzte Führungskräfte“ erfolgt.
Verfassungsrechtliche Konsequenzen
Das 1984 unter Präsident Ronald Reagan gegründete USIP ist eine vom Kongress finanzierte unabhängige Einrichtung zur internationalen Friedensförderung. Howell betonte, dass die gesetzlich festgelegte Struktur nicht einseitig durch den Präsidenten aufgehoben werden dürfe.
Die Maßnahmen hätten laut Gericht „unnötige Traumata bei den engagierten Mitarbeitern des Instituts verursacht“. Das Urteil stärkt die Position des Kongresses in der Kontrolle unabhängiger Bundesbehörden und begrenzt die Macht des Präsidenten bei deren Auflösung.
Weißes Haus kündigt Berufung an
Die Regierung kündigte an, gegen die Entscheidung in Berufung zu gehen. Sprecherin Anna Kelly erklärte, das USIP sei „eine ineffektive Institution mit einem jährlichen Budget von 50 Millionen Dollar“. Die Entscheidung des Gerichts verletze die Gewaltenteilung.
Bereits im März hatte die Regierung erklärt, man habe „renitente Bürokraten“ entfernt, die sich der Reorganisation widersetzten. Nun hat die Administration 30 Tage Zeit, um Berufung einzulegen. Der Fall könnte zu einem Präzedenzfall in Bezug auf die Grenzen präsidialer Autorität und die Unabhängigkeit von Bundesbehörden werden.