
'Squad' kritisiert Trump wegen Iran-Angriffen
Progressive Abgeordnete werfen Trump Verfassungsbruch wegen Iran-Angriffen vor und fordern rasches Handeln bei den Kriegsvollmachten.
Progressive Abgeordnete verurteilen militärisches Vorgehen des Präsidenten
Mitglieder der Kongressgruppe „Squad“ äußerten scharfe Kritik an Präsident Donald Trump, nachdem er am späten Samstag einen Raketen- und Bombenangriff auf iranische Atomanlagen angeordnet hatte. Führende Stimmen der Gruppe bezeichneten das Vorgehen als illegal und verfassungswidrig und entfachten damit eine hitzige Debatte über die exekutiven Kriegsvollmachten.
Abgeordnete Rashida Tlaib (D-Mich.) war besonders lautstark und verurteilte auf Social Media einen eklatanten Verfassungsbruch. Sie warnte vor einem weiteren „endlosen Krieg“ und warf der Regierung vor, ohne Zustimmung des Kongresses gehandelt und den Willen der amerikanischen Bevölkerung missachtet zu haben. Zudem beschuldigte sie Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, die USA in die Irre zu führen und bezog sich auf frühere außenpolitische Kontroversen.
„Präsident Trump entsendet US-Truppen, um den Iran ohne Zustimmung des Kongresses zu bombardieren – das ist ein klarer Verstoß gegen die Verfassung. Die Amerikaner wollen keinen weiteren endlosen Krieg“, postete Tlaib und betonte, dass nur der Kongress das Recht habe, Krieg zu erklären.
Forderungen nach Resolution zu Kriegsvollmachten und Amtsenthebung
Weitere Squad-Mitglieder schlossen sich der Forderung nach parlamentarischer Kontrolle an. Abgeordnete Delia Ramirez (D-Ill.) bezeichnete Trump und Netanjahu als „Kriegstreiber“, deren Handeln unschuldige Leben gefährde. Sie forderte den Kongress zum Handeln auf, um Sicherheit und Menschlichkeit zu schützen. Gregorio Casar (D-Texas) erklärte Trumps Vorgehen für illegal und verlangte die sofortige Verabschiedung einer Resolution zu den Kriegsvollmachten, um weitere Eskalationen zu verhindern.
Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez (D-N.Y.) nannte Trumps Entscheidung „katastrophal“ und erklärte, dass Angriffe auf den Iran ohne Zustimmung des Kongresses ein „Amtsenthebungsgrund“ seien. Sie warnte vor einem Generationen überspannenden Konflikt.
Ilhan Omar (D-Minn.) unterstützte diese Ansichten und betonte, Trump habe den Konflikt zwischen Israel und Iran rücksichtslos eskaliert. Sie forderte eine sofortige Abstimmung über die Resolutionen zu den Kriegsvollmachten von Thomas Massie und Senator Tim Kaine.
Auch außerhalb der Squad gab es Forderungen nach Amtsenthebung, etwa von Sean Casten (D-Ill.), der den Angriff als schwerwiegende Verfassungsverletzung kritisierte. Ayanna Pressley und Summer Lee warfen Trump vor, Leben zu gefährden und seine Befugnisse zu überschreiten.
Weißes Haus und Republikaner verteidigen Exekutivgewalt
Nicht alle Abgeordneten teilten die Sicht der Squad. Senator Markwayne Mullin (R-Okla.) entgegnete, die Gerichte hätten entschieden, dass sich das War Powers Act auf die Entsendung von Truppen beziehe – nicht auf Trumps konkretes Vorgehen. „Wenn wir angegriffen werden, hat der Oberbefehlshaber die Autorität, Amerikaner im In- und Ausland zu schützen“, so Mullin zur Verteidigung der Regierung.
Die Debatte um die sofortige parlamentarische Kontrolle, Aufsicht über Kriegsvollmachten und sogar Amtsenthebung verdeutlicht die tiefen parteipolitischen Gräben hinsichtlich des Umfangs exekutiver Befugnisse in Kriegsfragen. In den kommenden Tagen dürfte es weitere Resolutionen und leidenschaftliche Debatten geben, während der Kongress seine verfassungsmäßige Rolle in der US-Militärpolitik einfordert.