Veröffentlichungsdatum: 30.04.2025 11:02 / Welt Nachrichten

Trump kritisiert Powell wegen Zinspolitik

Trump kritisiert Powell wegen Zinspolitik

US-Präsident Donald Trump kritisierte während einer Kundgebung in Michigan offen den Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, und behauptete, er verstehe mehr von Zinssätzen als der Zentralbankchef. Trumps Aussagen fügen einer ohnehin schon angespannten Beziehung zwischen Exekutive und Federal Reserve eine weitere Spannungsebene hinzu.

„Die Zinssätze sind gesunken, obwohl ich jemanden bei der Fed habe, der keinen besonders guten Job macht – aber das sage ich jetzt nicht“, sagte Trump dem Publikum. Mit sarkastischem Ton fügte er hinzu: „Ich will sehr nett sein. Ich will sehr nett und respektvoll gegenüber der Fed sein.“

Dennoch traf Trump eine deutliche Aussage: „Man soll die Fed eigentlich nicht kritisieren. Man soll ihn machen lassen. Aber ich weiß viel mehr über Zinssätze als er, glauben Sie mir.“

Diese Aussage erinnert an frühere Spannungen zwischen Trump und Powell während Trumps erster Amtszeit, als er die Zinsentscheidungen und die geldpolitische Ausrichtung der Fed häufig kritisierte. Trumps Kommentar mischte Ironie mit Kritik und zeigte seine anhaltende Unzufriedenheit mit der geldpolitischen Führung.

Indem er Zinspolitik auf einer politischen Kundgebung thematisierte, rückte Trump das wirtschaftliche Management in den Mittelpunkt seiner Agenda. Seine Behauptung, mehr über Zinssätze zu wissen als Powell, zielt darauf ab, seinen Anhängern Vertrauen in seinen Umgang mit Inflation, Zinsen und wirtschaftlicher Stabilität zu vermitteln.

Die Federal Reserve wahrt traditionell ihre Unabhängigkeit gegenüber politischen Einflussnahmen, doch Trumps Äußerungen unterstreichen den anhaltenden politischen Druck auf ihre Entscheidungen. Während Powell es vermieden hat, auf politische Aussagen zu reagieren, könnten Trumps Kommentare die öffentliche Aufmerksamkeit auf kommende Entscheidungen der Fed lenken.

Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten und Debatten über geldpolitische Straffung könnten Trumps Aussagen die öffentliche Meinung weiter polarisieren und die Diskussion über das Gleichgewicht zwischen politischer Führung und institutioneller Unabhängigkeit in der Wirtschaftspolitik verschärfen.