Veröffentlichungsdatum: 26.05.2025 12:27 / Welt Nachrichten

Texas verpflichtet Sheriffs zur ICE-Zusammenarbeit

Texas verpflichtet Sheriffs zur ICE-Zusammenarbeit

Der texanische Landtag verabschiedet ein Gesetz, das Sheriffs zur Zusammenarbeit mit der US-Einwanderungsbehörde verpflichtet.

Gesetz stärkt bundesstaatliche Durchsetzung

Das Repräsentantenhaus von Texas hat am Samstag einem Gesetzesentwurf vorläufig zugestimmt, der alle Sheriffs im Bundesstaat verpflichtet, mit der US-Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) zusammenzuarbeiten, indem sie in lokalen Gefängnissen bundesstaatliche Abschiebebefehle vollstrecken.

Der Gesetzentwurf, bekannt als Senate Bill 8, wurde mit 89 zu 50 Stimmen angenommen. Eine von Abgeordnetem David Spiller eingebrachte Änderung weitet die Anwendung auf alle Bezirke aus. Zuvor galt das Gesetz nur für Bezirke mit mehr als 100.000 Einwohnern. Spiller betonte, dies sei das effektivste Sicherheitsinstrument zur Grenzsicherung der Legislaturperiode.

Vor Inkrafttreten muss das Repräsentantenhaus nochmals zustimmen und der Senat die Änderungen annehmen. Danach geht der Entwurf an Gouverneur Greg Abbott, der die volle Zusammenarbeit mit Bundesbehörden zu einer Priorität gemacht hat.

Das Gesetz verlangt, dass Sheriffs sogenannte 287(g)-Vereinbarungen mit ICE abschließen. Diese erlauben es ICE, lokalen Beamten Befugnisse zur Durchsetzung des Einwanderungsrechts zu übertragen, etwa zur Befragung von Häftlingen über ihren Aufenthaltsstatus.

Weitreichende Befugnisse und Sanktionen

Die Vereinbarungen ermöglichen auch Kontrollen während alltäglicher Polizeiarbeit, etwa bei Verkehrskontrollen – ein umstrittenes Modell, das in der Vergangenheit wegen rassistischer Profilerstellung kritisiert wurde.

Verweigert ein Sheriff die Zusammenarbeit, kann der texanische Generalstaatsanwalt Klage erheben. Das Gesetz sieht zudem Fördermittel vor, um teilnehmende Behörden bei nicht erstatteten Kosten zu unterstützen.

Laut ICE haben derzeit 72 texanische Behörden 287(g)-Vereinbarungen abgeschlossen, vier weitere sind in Prüfung. Etwa 20 % betreffen das sogenannte Task-Force-Modell, das Alltagskontrollen erlaubt.

Während Unterstützer das Gesetz als Stärkung der Sicherheit sehen, warnen Kritiker vor rassistischer Profilerstellung und Angst unter Migranten, die künftig zögern könnten, Straftaten zu melden oder Hilfe zu suchen.