Veröffentlichungsdatum: 27.05.2025 20:09 / Welt Nachrichten

Texas will Nicht-Staatsbürger vom Wählen ausschließen

Texas will Nicht-Staatsbürger vom Wählen ausschließen

Gouverneur Abbott unterzeichnet Resolution zur Einschränkung des Wahlrechts auf US-Bürger – endgültige Entscheidung im November.

Abbott unterzeichnet Verfassungsänderung

Der texanische Gouverneur Greg Abbott hat am Montag eine gemeinsame Resolution unterzeichnet, mit der die Verfassung des Bundesstaates geändert werden soll. Ziel ist es, ausdrücklich klarzustellen, dass nur US-Staatsbürger in Texas wahlberechtigt sind. Die als Senats-Resolution 37 (SJR 37) bekannte Vorlage wurde von Senator Brian Birdwell eingebracht und im Laufe des Jahres von beiden Kammern des texanischen Parlaments verabschiedet.

„Ich habe soeben eine gemeinsame Resolution unterzeichnet, die eindeutig klarstellt, dass man kein Wahlrecht in Texas hat, wenn man kein US-Bürger ist“, erklärte Abbott in einem auf X veröffentlichten Video.

Die Verfassung von Texas schließt derzeit Minderjährige, Personen, die gerichtlich für unzurechnungsfähig erklärt wurden, sowie verurteilte Straftäter vom Wahlrecht aus. Die neue Ergänzung will explizit auch Nicht-Staatsbürger zu dieser Liste hinzufügen.

Die Resolution wurde im April vom Senat und im Mai vom Repräsentantenhaus verabschiedet. Nach der Unterzeichnung durch Abbott muss nun im November die texanische Bevölkerung über die endgültige Verfassungsänderung abstimmen.

Landesweite Debatte über Staatsbürgerschaft und Wahlrecht

Die texanische Maßnahme ist Teil einer breiteren nationalen Diskussion über Wählerqualifikation und Staatsbürgerschaftsnachweise. Laut Voting Rights Lab prüfen derzeit 25 US-Bundesstaaten entsprechende Gesetzesinitiativen. In 15 Bundesstaaten sind ähnliche Bestimmungen bereits in der jeweiligen Landesverfassung verankert.

Auch auf Bundesebene gab es kürzlich eine gerichtliche Entscheidung. US-Bezirksrichterin Colleen Kollar-Kotelly blockierte zwei Bestimmungen einer von Präsident Donald Trump am 25. März unterzeichneten Executive Order, die den Nachweis der Staatsbürgerschaft für die Wählerregistrierung vorschreiben sollten.

Die erste angefochtene Bestimmung wollte die Änderung des nationalen Wählerregistrierungsformulars durch die Election Assistance Commission erzwingen. Die zweite sollte Bundesbehörden dazu verpflichten, die Staatsbürgerschaft von Personen auf öffentlicher Hilfe vor der Registrierung zu prüfen.

„Unsere Verfassung überträgt dem Kongress und den Bundesstaaten – nicht dem Präsidenten – die Zuständigkeit für die Regelung von Bundeswahlen“, schrieb Richterin Kollar-Kotelly in ihrer Entscheidung.

Die Abstimmung in Texas könnte Signalwirkung für ähnliche Bestrebungen in anderen Bundesstaaten haben, während die rechtlichen und politischen Debatten über Wahlberechtigung und Staatsbürgerschaftsnachweise weiter anhalten.