Veröffentlichungsdatum: 20.05.2025 19:49 / Welt Nachrichten

Trump drängt GOP auf Einigung beim Großgesetz

Trump drängt GOP auf Einigung beim Großgesetz

Präsident Trump fordert die Republikaner zur Einigung über sein umfassendes Gesetzespaket auf und warnt vor Verzögerungen und parteiinternen Spaltungen.

Trump drängt Republikaner vor entscheidender Abstimmung

Präsident Donald Trump hat in dieser Woche mit einem seltenen persönlichen Auftritt auf dem Capitol Hill versucht, die Republikaner im Repräsentantenhaus hinter sein umfassendes Gesetzesvorhaben, das „big, beautiful bill“, zu vereinen. Das Paket umfasst Steuerreformen, Einwanderung, Verteidigungsausgaben, Energiepolitik und Änderungen zur Staatsverschuldung und soll in Kürze zur Abstimmung kommen.

„Wir haben eine sehr, sehr geeinte Partei“, sagte Trump Reportern und lobte dabei den Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson. „Dieser Mann hat fantastische Arbeit geleistet. Er ist ein wahrer Einiger.“ Trump betonte, dass das Gesetz weder Medicare noch Medicaid kürze – mit Ausnahme der Bekämpfung von „Verschwendung, Betrug und Missbrauch“.

Dennoch ist die Einigkeit innerhalb der Partei brüchig. Innerparteiliche Konflikte entzünden sich an Punkten wie Medicaid-Beschränkungen und der Anhebung der Obergrenze für SALT-Steuerabzüge. Konservative fordern strengere Anforderungen an Medicaid, während moderate Republikaner aus Hochsteuerstaaten wie New York eine höhere SALT-Grenze verlangen. Laut Insidern warnte Trump seine Parteikollegen hinter verschlossenen Türen davor, mit diesen Punkten „herumzuspielen“.

Medicaid und SALT als Streitpunkte

Abgeordneter Mike Lawler, R-N.Y., ein Befürworter höherer SALT-Abzüge, widersprach Trump. „Ich habe im Wahlkampf klargestellt, dass ich kein Steuerpaket unterstütze, das die SALT-Grenze nicht ausreichend anhebt“, sagte er. Die ursprüngliche Grenze von 10.000 Dollar wurde im Steuerpaket 2017 eingeführt. Die Parteiführung bot eine Anhebung auf 30.000 Dollar an – für Lawler zu wenig.

Die House Freedom Caucus fordert unterdessen strengere Reformen bei Medicaid, unter anderem schnellere Arbeitsanforderungen und eine stärkere finanzielle Beteiligung der Bundesstaaten. Trump soll den Fokus auf die Beseitigung von Verschwendung gelegt haben – ohne drastischere Kürzungen.

Rep. Thomas Massie, R-Ky., der Trump als „Showman“ bezeichnete, äußerte Zweifel, dass Trump wirklich Kürzungen wolle: „Ich glaube nicht, dass er über Ausgabenkürzungen sprechen will.“

Verfahrenstechnische Hürden bleiben

Der Rules Committee des Repräsentantenhauses will noch in der Nacht zusammentreten, um den Gesetzentwurf vor der Abstimmung zu finalisieren. Einige Republikaner fordern eine Verschiebung. Andere drängen auf ein rasches Votum.

Das Gesetz soll über ein sogenanntes Budget-Reconciliation-Verfahren verabschiedet werden, das im Senat eine einfache Mehrheit ermöglicht. Ziel der Republikaner ist, das Paket bis zum Unabhängigkeitstag dem Präsidenten vorzulegen.

Ob es gelingt, ist offen – denn parteiinterne Gräben bleiben trotz Trumps persönlicher Intervention tief.