
Trump erwägt US-Militärschlag gegen Iran
Präsident Trump erwägt mögliche US-Militäraktionen gegen den Iran und löst damit Debatten über Kriegsbefugnisse und eine Eskalation in der Region aus.
Trump steht vor entscheidender Iran-Entscheidung, während das Weiße Haus Optionen abwägt
Präsident Donald Trump prüft derzeit aktiv, ob er US-Militärschläge gegen den Iran autorisieren soll – ein Schritt, der weitreichende Folgen für die US-Außenpolitik und die Stabilität im Nahen Osten haben könnte. Das Weiße Haus kündigte am Donnerstag an, dass innerhalb von zwei Wochen eine Entscheidung fallen wird, nachdem tagelang über Trumps Absichten spekuliert wurde und die Angst vor einer Eskalation zunimmt.
Im Laufe der Woche hat Trump öffentlich über eine stärkere US-Beteiligung am israelisch-iranischen Konflikt gesprochen, da beide Länder weiterhin tödliche Angriffe austauschen. Trotz Versuchen von Kabinettsmitgliedern wie Außenminister Marco Rubio, die US-Rolle zu klären, hat Trump wiederholt abgelehnt, militärische Maßnahmen auszuschließen. In sozialen Medien erklärte er, die USA hätten "die vollständige Kontrolle über den Luftraum über dem Iran" und forderte eine „verfassungswidrige Kapitulation“ von Teheran. Gegenüber Reportern sagte Trump: "Ich könnte es tun. Ich könnte es nicht tun. Niemand weiß, was ich tun werde."
Diese Aussagen haben die Debatte in Washington über die rechtlichen und politischen Implikationen eines möglichen Angriffs verschärft. Im Situation Room – einem sicheren Komplex im Westflügel für wichtige nationale Sicherheitsbesprechungen – hat Trump mehrere Treffen mit Beratern abgehalten, darunter Verteidigungsminister Pete Hegseth, Geheimdienstchefin Tulsi Gabbard und weitere. In diesen Meetings, die darauf ausgelegt sind, dem Präsidenten alle möglichen Optionen zu präsentieren, wurden Berichten zufolge auch Pläne für einen Angriff auf die iranische Nuklearanlage Fordow geprüft, falls der Iran seine nuklearen Ambitionen nicht aufgibt.
Kriegsbefugnisse und Kongressautorität im Fokus
Die Debatte über präsidentielle versus kongressuale Befugnisse bei Militäreinsätzen ist wieder aufgeflammt, da Gesetzgeber auf dem Capitol Hill vertrauliche Sitzungen abhalten. Eine parteiübergreifende Gesetzesinitiative unter der Leitung von Thomas Massie und Ro Khanna soll Trump dazu verpflichten, vor offensiven Maßnahmen gegen den Iran die Zustimmung des Kongresses einzuholen. Befürworter des Gesetzes argumentieren, dass die War Powers Resolution von 1973, die die Fähigkeit des Präsidenten zum Führen von Kriegen ohne ausdrückliche Zustimmung des Kongresses einschränkt, respektiert werden muss.
Verfassungsrechtler betonen jedoch, dass der Kongress zwar die Befugnis hat, den Krieg zu erklären, der Präsident als Oberbefehlshaber jedoch breite Vollmachten besitzt, im Interesse der nationalen Verteidigung schnell zu handeln. John Yoo, ein Rechtsexperte, der nach 9/11 Militärgesetze mitgestaltet hat, bemerkte: „Rechtlich gesehen braucht der Präsident keine Zustimmung des Kongresses, um im Ausland militärisch tätig zu werden. Politisch ist es aber wichtig, den Kongress einzubeziehen, um eine geschlossene Front gegenüber den Feinden zu zeigen.“
Kritiker warnen, dass Trumps Drohungen Vergeltung aus Teheran provozieren und US-Personal im Ausland gefährden könnten. Andere warnen vor möglichen Verstößen gegen das Völkerrecht, insbesondere die Charta der Vereinten Nationen, die Gewaltanwendung nur zur Selbstverteidigung erlaubt. Brian Finucane von der International Crisis Group argumentierte: „Ich sehe kein plausibles Selbstverteidigungsargument für US-Militäraktionen gegen den Iran“ und betonte, dass solche Maßnahmen sowohl internationales Recht als auch verfassungsrechtliche Pflichten verletzen könnten.
Trotz dieser Bedenken unterstützen einige Politiker und Sicherheitsexperten Trumps harte Haltung und argumentieren, dass das iranische Atomprogramm eine existenzielle Bedrohung für Israel und die USA darstelle. Senator John Barrasso lobte Trumps Entschlossenheit: „Seit zehn Jahren ist er konsequent der Meinung, dass Iran keine Atombombe haben darf.“
Diplomatischer Druck und ungewisse Ergebnisse
Inmitten der sich zuspitzenden Krise drängt Trump den Iran weiterhin, die Verhandlungen über sein Atomprogramm wieder aufzunehmen. Der Iran hat jedoch kürzlich geplante Gespräche abgebrochen, und der Oberste Führer Ayatollah Ali Khamenei warnte, dass jeder US-Angriff „irreparablen Schaden“ verursachen werde.
Pressechefin Karoline Leavitt betonte, dass Trump sich sowohl dem Frieden verpflichtet fühlt als auch bereit ist, bei Bedarf zu handeln. „Der Präsident ist immer an einer diplomatischen Lösung interessiert… aber er scheut auch nicht davor zurück, Stärke zu zeigen“, so Leavitt.
Da die nächsten zwei Wochen als entscheidend gelten, steht die Regierung vor richtungsweisenden Entscheidungen, die nicht nur die US-Militärpolitik, sondern auch die globale Sicherheit und rechtliche Präzedenzfälle betreffen werden. Während die hochrangigen Treffen im Situation Room andauern, beobachtet die Welt gespannt, ob Trump Angriffe anordnet oder die letzte Gelegenheit für Diplomatie mit dem Iran nutzt.