Veröffentlichungsdatum: 24.05.2025 21:12 / Welt Nachrichten

Trump-Justizministerium will Flores-Dekret zur Inhaftierung von Migrantenkindern aufheben

Trump-Justizministerium will Flores-Dekret zur Inhaftierung von Migrantenkindern aufheben

Das Trump-Justizministerium will das Flores-Dekret von 1997 aufheben und bezeichnet es als veraltet und schädlich für die US-Einwanderungspolitik.

Justizministerium fordert Ende jahrzehntelanger gerichtlicher Kontrolle

Das Justizministerium unter Präsident Donald Trump hat am Freitag einen Antrag eingereicht, um das sogenannte Flores-Dekret aufzuheben – eine gerichtliche Vereinbarung, die seit 1997 die Inhaftierung und Freilassung von Migrantenkindern in den USA regelt. Der Antrag wurde beim Bezirksgericht in Los Angeles eingereicht und von den Ministerien für Gesundheit (HHS) und Heimatschutz (DHS) unterstützt.

Generalstaatsanwältin Pam Bondi erklärte, das Dekret fördere illegale Einwanderung und behindere die Durchsetzung des Bundesrechts. „Das veraltete Flores-Dekret wurde vor fast 30 Jahren als Übergangslösung eingeführt, aber es hat in den letzten Jahren direkt zur illegalen Einwanderung an unserer Südgrenze beigetragen“, sagte Bondi.

Laut Justizministerium sei das Dekret überholt und beschränke gewählte Vertreter daran, auf heutige Herausforderungen angemessen zu reagieren. Bondi fügte hinzu: „Der Kongress und verschiedene Bundesbehörden haben die Probleme längst gelöst, für die das Flores-Dekret einst gedacht war – es behindert nun unsere America-First-Einwanderungspolitik.“

Rechtsstreit könnte vor dem Obersten Gerichtshof enden

Richterin Dolly Gee, die seit Jahren über das Flores-Verfahren entscheidet, soll den Antrag am 18. Juli verhandeln. Beobachter gehen davon aus, dass sie die Aufhebung des Dekrets ablehnen könnte – was den Weg für ein Berufungsverfahren bis zum Supreme Court ebnen würde.

Im Antrag argumentiert das DOJ, dass die Bundesregierung wieder volle Kontrolle über die Einwanderungshaft erhalten müsse: „Nach 40 Jahren Rechtsstreit und 28 Jahren gerichtlicher Kontrolle eines zentralen Bereichs der US-Einwanderungspolitik durch ein einzelnes Bezirksgericht ist es Zeit, diesen Fall zu beenden.“

Ursprünglich schützte das Dekret nur unbegleitete minderjährige Migranten. Im Jahr 2015 wurde es jedoch auch auf begleitete Kinder ausgeweitet – eine Auslegung, die laut DOJ nie vorgesehen war. Diese Erweiterung stelle eine unzulässige gerichtliche Machtverschiebung dar.

Das DOJ nennt zudem neue Herausforderungen wie steigende Migrantenzahlen aus außereuropäischen Ländern, organisierte Grenzübertritte und Einschränkungen während der COVID-19-Pandemie. Diese Entwicklungen erforderten eine stärkere Flexibilität der Exekutive.

Regierungsvertreter betonten, dass demokratisch gewählte Entscheidungsträger und nicht Gerichte über nationale Einwanderungspolitik bestimmen sollten. Sollte Richterin Gee den Antrag ablehnen, ist mit einer weitreichenden Berufung zu rechnen – möglicherweise mit Grundsatzurteil durch den Supreme Court.