Veröffentlichungsdatum: 24.06.2025 21:23 / Welt Nachrichten

Trump lehnt CBS-Vergleich ab und fordert 20 Milliarden wegen Wahlbeeinflussung

Trump lehnt CBS-Vergleich ab und fordert 20 Milliarden wegen Wahlbeeinflussung

Trump verklagt CBS auf 20 Milliarden Dollar wegen angeblicher Wahlbeeinflussung und lehnt einen 15-Millionen-Vergleich ab, während CBS den Fall als unbegründet bezeichnet.

Trump verklagt CBS wegen bearbeitetem Harris-Interview

Präsident Donald Trump hat seinen Rechtsstreit gegen CBS News und dessen Muttergesellschaft Paramount Global verschärft und fordert 20 Milliarden Dollar wegen angeblicher Wahlbeeinflussung. Die Klage beruht auf der Bearbeitung eines Interviews mit der damaligen Vizepräsidentin Kamala Harris, das kurz vor der Präsidentschaftswahl ausgestrahlt wurde. Trumps Anwälte argumentieren, dass die selektive Bearbeitung Harris‘ Kommentare falsch dargestellt und sie absichtlich vor Kritik in einer entscheidenden Wahlphase geschützt habe.

CBS bezeichnete die Klage als „unbegründet“, obwohl der Sender Berichten zufolge 15 Millionen Dollar angeboten haben soll, um einen öffentlichen Prozess zu vermeiden. „CBS steht mit dem Rücken zur Wand und befindet sich in der Verzweiflungszone. Das Letzte, was sie wollen, ist ein Gerichtsverfahren“, sagte eine Trump-nahe Quelle. Trotz der laufenden Mediation haben beide Seiten weiterhin in gerichtlichen Schriftsätzen und öffentlichen Stellungnahmen Anschuldigungen ausgetauscht.

„Dies ist eine unbegründete Klage“, schrieben die Anwälte von CBS und Paramount in einem Antrag auf Abweisung und behaupteten, Trumps Einspruch richte sich gegen redaktionelle Entscheidungen und stelle eine „abschreckende Wirkung“ auf den Schutz des Ersten Verfassungszusatzes dar. CBS hat das Gericht gebeten, Trumps geänderte Klageschrift abzuweisen und argumentiert, dass die Klage einen Angriff auf die Pressefreiheit darstelle.

FCC untersucht Bearbeitungs-Kontroverse

Die Kontroverse entstand aus einem Austausch zwischen Harris und dem „60 Minutes“-Korrespondenten Bill Whitaker im Oktober. Harris‘ erste Antwort auf eine Frage zum israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu wurde in einem Vorschauclip in „Face the Nation“ ausgestrahlt und vielfach als „Wortsalat“ kritisiert. Eine prägnantere Antwort wurde jedoch während der Primetime-Sendung gesendet. Kritiker warfen CBS vor, das Interview bearbeitet zu haben, um Harris vor negativer öffentlicher Reaktion zu schützen.

Die Federal Communications Commission (FCC) griff Anfang des Jahres ein und ordnete an, dass CBS das unbearbeitete Transkript im Rahmen einer Untersuchung zu möglichen Verstößen gegen die Richtlinie zur Nachrichtenverfälschung der Behörde vorlegen muss. Das vollständige Transkript zeigte, dass beide Abschnitte aus derselben Antwort stammten, CBS sie jedoch in verschiedenen Sendungen separat ausgestrahlt hatte. Diese redaktionelle Entscheidung befeuert weiterhin Debatten über Medienethik und den möglichen Einfluss auf die Wählerwahrnehmung.

Medien-Turbulenzen und unternehmerische Interessen

Das hochkarätige Gerichtsverfahren fällt mit internen Unruhen bei CBS und der Muttergesellschaft zusammen. Shari Redstone, Paramounts Mehrheitsgesellschafterin, die derzeit gegen Schilddrüsenkrebs kämpft, hat sich für einen Vergleich mit Trump ausgesprochen, sich aber aus den direkten Verhandlungen zurückgezogen. Beobachter vermuten, dass eine Einigung den Weg für die geplante Fusion von Paramount mit Skydance Media ebnen könnte, insbesondere da Trumps FCC befugt ist, das Geschäft zu blockieren oder zu verzögern.

Während der Rechtsstreit andauert, bleibt Trumps Anwaltsteam dabei, dass CBS für das, was sie als „die schlimmste Art von Wahlbeeinflussung und Betrug“ bezeichnen, zur Rechenschaft gezogen werden müsse. Der Ausgang dieses Falles könnte neue Standards für Medienorganisationen setzen und die regulatorische Landschaft für Jahre prägen – insbesondere im Hinblick auf redaktionelle Entscheidungen und deren Einfluss auf Wahlen.