Veröffentlichungsdatum: 10.06.2025 14:04 / Welt Nachrichten

Trump lehnt Irans Atom-Gegenangebot ab

Trump lehnt Irans Atom-Gegenangebot ab

Trump hält Irans Atom-Gegenangebot für inakzeptabel und fordert weitere Gespräche, während die IAEO ihre Bedenken äußert.

Trump lehnt Teherans Bedingungen nach Telefonat mit Netanyahu ab

US-Präsident Donald Trump bestätigte am Montag, dass er das jüngste Gegenangebot Irans in den laufenden Atomverhandlungen abgelehnt habe und bezeichnete es als „einfach nicht akzeptabel“. Die Ankündigung folgte einem Telefonat mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu, in dem beide über die nukleare Bedrohung durch Iran und die Aussichten auf eine friedliche Lösung sprachen.

„Wir versuchen, ein Abkommen zu erreichen, damit es keine Zerstörung und keinen Tod gibt. Und das haben wir ihnen gesagt, und das habe ich ihnen gesagt, und ich hoffe, dass es so ausgeht“, sagte Trump gegenüber Reportern nach dem Gespräch. „Aber vielleicht kommt es nicht so. Wir werden es bald erfahren.“

Das Gegenangebot Irans war offenbar eine Antwort auf einen von den USA in der Vorwoche übermittelten Vorschlag. Trump nannte keine Einzelheiten, betonte aber, dass insbesondere die iranischen Forderungen zur Urananreicherung weiter verhandelt werden müssten. Unterdessen steigen die Spannungen weiter, da diplomatische Fristen näher rücken und Bedenken hinsichtlich der nuklearen Transparenz zunehmen.

IAEO warnt vor fehlender Verifizierung und wachsendem Uranvorrat

Parallel zu den stockenden Gesprächen veröffentlichte die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) am Montag eine Warnung, dass sie nicht bestätigen könne, ob das iranische Atomprogramm vollständig friedlich sei. Generaldirektor Rafael Grossi verwies auf wiederholte Behinderungen durch Teheran, darunter die Verweigerung des Zugangs zu wichtigen Atomanlagen sowie Hinweise auf die Reinigung dieser Orte, was die Verifikationsfähigkeit der Agentur untergrabe.

„Iran hat wiederholt entweder nicht geantwortet oder keine technisch glaubwürdigen Antworten gegeben“, erklärte Grossi. „Es wurden auch Orte gereinigt, was die Verifikationsaktivitäten der Agentur behindert.“

Grossi verwies insbesondere auf drei Standorte – Varamin, Marivan und Turquzabad – an denen zuvor menschengemachte Uranpartikel entdeckt wurden. Diese Orte waren Teil des historischen Atomprogramms des Iran und schüren den Verdacht auf eine erneute militärische Nutzung.

Obwohl die IAEO nicht direkt an den aktuellen US-Iran-Verhandlungen beteiligt ist, erklärte Grossi, dass er mit beiden Seiten intensiv zusammenarbeite, um die bilateralen Gespräche zu unterstützen. Zudem warnte er vor einem drastischen Anstieg des iranischen Vorrats an nahezu waffenfähigem Uran: von 274,8 Kilogramm (60 % angereichert) im Februar auf 408,6 Kilogramm Mitte Mai – genug für bis zu zehn Atomsprengköpfe.

Iran bleibt bei seiner Haltung und plant neuen Vorschlag

Die iranische Führung hält an ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem US-Vorschlag fest. Am Sonntag erklärte Parlamentspräsident Mohammad Bagher Ghalibaf, das Angebot enthalte keine Sanktionsaufhebungen. Am Montag bestätigte Außenministeriums-Sprecher Esmaeil Baghaei diese Position und erklärte, der Vorschlag sei „nicht akzeptabel“ und „nicht Ergebnis vorheriger Verhandlungsrunden“.

Baghaei fügte hinzu, dass Iran einen eigenen „vernünftigen, logischen und ausgewogenen“ Vorschlag über Oman unterbreiten werde, sobald dieser finalisiert sei. Medienberichten zufolge könnte dieser Gegenvorschlag bereits am 10. Juni eingereicht werden, doch die iranische UN-Mission wollte dies nicht bestätigen.

Das Weiße Haus hat bisher keine Details des US-Vorschlags veröffentlicht. Medienberichte deuten an, dass Präsident Trump dem Iran eine Frist bis zum 11. Juni gesetzt habe, allerdings wurden diese Angaben bislang nicht unabhängig bestätigt.

Da die Verhandlungen weiter in der Schwebe sind und die internationalen Sorgen über Irans nukleare Intransparenz zunehmen, könnten die kommenden Tage entscheidend für diplomatische Bemühungen zur Vermeidung einer neuen regionalen Krise sein.