
Trump-nahe Gruppe klagt gegen Diversitätsregel im Bundesdienst
Eine Trump-nahe Gruppe klagt, um leistungsbasierte Einstellungen im Staatsdienst wiederherzustellen.
Juristische Initiative für leistungsbasierte Auswahlverfahren
Die America First Legal Foundation (AFL), eine Organisation mit enger Verbindung zu Präsident Donald Trump, hat in Washington, D.C., Klage eingereicht, um ein jahrzehntealtes Gerichtsurteil aufzuheben, das leistungsbasierte Einstellungsverfahren in Bundesbehörden einschränkt. Die Gruppe kritisiert, dass das Urteil Vielfalt über Qualifikation stelle und damit die Effektivität des öffentlichen Dienstes beeinträchtige.
Die Klage richtet sich gegen das sogenannte Luevano-Einverständnisurteil aus dem Jahr 1981, das unter Präsident Jimmy Carter zustande kam. Es wurde nach einer Klage von schwarzen und hispanischen Bewerbern geschlossen, bei der standardisierte Tests durch alternative Bewertungsverfahren ersetzt wurden. AFL bezeichnet dieses System als veraltet und rechtswidrig.
„Amerika verliert Top-Talente aufgrund eines illegalen, 44 Jahre alten Gerichtsurteils“, sagte Nick Barry, leitender Anwalt bei AFL. „Wir müssen zu leistungsorientierten Verfahren zurückkehren. Rasse oder andere unveränderliche Merkmale dürfen keine Rolle spielen.“
Unterstützt wird die Klage von der Kanzlei Boyden Gray, PLLC, die das derzeitige System ebenfalls als diskriminierend betrachtet. Die Kläger argumentieren, dass es aktuellen Urteilen des Supreme Court widerspricht und ineffizient sei, weil die qualifiziertesten Bewerber nicht objektiv ausgewählt würden.
Dan Epstein, Vizepräsident der AFL, erklärte: „Die besten Köpfe für Washington zu gewinnen, bringt dem Land langfristig Vorteile. Das ist es, was alle Amerikaner von ihrer Regierung erwarten dürfen.“
Auswirkungen auf Personalpolitik im Staatsdienst
Die Klage reiht sich ein in Bestrebungen des Office of Personnel Management (OPM), das Urteil aufzuheben und moderne Einstellungsverfahren einzuführen. Die Beteiligung der AFL könnte der Debatte neue Dynamik verleihen – insbesondere in Zeiten von Stellenabbau und Verwaltungsreformen im öffentlichen Dienst.
Stephen Miller, ehemaliger Chefberater von Präsident Trump und Gründer der AFL, war ein entschiedener Gegner von rassenbasierten Einstellungsrichtlinien. Obwohl er nicht mehr direkt mit AFL verbunden ist, kehrte er 2025 in die Regierung zurück.
Kritiker des Luevano-Urteils argumentieren, dass die daraus resultierenden Bewertungssysteme ineffektiv und subjektiv seien und eine einheitliche, leistungsbasierte Prüfung behinderten. Epstein betonte: „Öffentlicher Dienst ist ein öffentliches Vertrauen.“
Die Klage kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Programme zu Diversität, Gleichstellung und Inklusion zunehmend juristisch angegriffen werden. Ein Urteil könnte grundlegende Auswirkungen auf das Einstellungsverfahren in Bundesbehörden haben.
Weder das Office of Personnel Management noch das Weiße Haus haben sich bisher öffentlich zu der Klage geäußert.