
US-Außenministerium ersetzt DEI durch Loyalität als Kriterium für den Auslandsdienst
Das US-Außenministerium schafft DEI-Kriterien ab und verlangt nun „Loyalität“ von US-Diplomaten im Ausland.
US-Außenministerium überarbeitet Einstellungsstandards für Diplomaten
Das US-Außenministerium hat bekannt gegeben, dass die Anforderungen an Diversität, Gleichstellung und Inklusion (DEI) aus den Kriterien für Einstellung und Beförderung von Auslandsdienstmitarbeitern entfernt werden – ein bedeutender Politikwechsel. Ab sofort wird die Bewertung stattdessen auf „Loyalität“ ausgerichtet, mit stärkerem Fokus auf Treue und Engagement gegenüber der US-Regierung und deren Führung.
Bisher forderten die zentralen Einstellungsrichtlinien des Ministeriums, dass Bewerber auf Einstiegsebene ihre Selbstwahrnehmung in Bezug auf Inklusion proaktiv verbessern und mittlere sowie leitende Führungskräfte diverse Teams rekrutieren und nicht-inklusive Verhaltensweisen adressieren sollten. Die Richtlinien 2022–2025 betonten explizit den Einfluss auf DEI und Barrierefreiheit als Aufstiegskriterium.
Diese Anforderungen wurden nun gestrichen. Interne Dokumente zeigen, dass im aktualisierten Leitfaden für 2025–2028 „Loyalität“ als erstes von fünf Kernkriterien aufgeführt wird, gefolgt von Kommunikation, Führung, Management und Wissen. Diplomaten werden künftig danach bewertet, ob sie die US-Politik „mit Eifer ausführen“ und „Unklarheiten stets zugunsten der Loyalität gegenüber der Befehlskette lösen“.
Ein hochrangiger Ministeriumsbeamter begrüßte die Änderung: „Das ist eine sinnvolle und notwendige Anpassung. US-Diplomaten vertreten Amerika im Ausland und sollten danach beurteilt werden, wie treu und pflichtbewusst sie unser Land repräsentieren.“ Der Beamte nannte es „unglaublich“, dass Loyalität bislang nicht formell Teil der Beförderungskriterien war.
Umfassende Reformen und Umstrukturierung im Staatsdienst
Die Überarbeitung ist Teil einer breiteren Initiative der US-Regierung, DEI-Programme in Bundesbehörden abzuschaffen und Mitarbeiter zu entfernen, die Präsident Donald Trumps Agenda entgegenstehen könnten. Das Ministerium hat auch den Auslandsdienst-Test, der normalerweise dreimal jährlich stattfindet, ausgesetzt und plant eine umfassende Umstrukturierung der Belegschaft.
Im Mai legte das Ministerium dem Kongress einen Vorschlag vor, die Belegschaft um 15 % – etwa 2.850 Stellen – zu reduzieren und mehr als 300 Abteilungen und Behörden zu konsolidieren. Diese Maßnahmen sollen die Behörde schlanker machen und sicherstellen, dass die Mitarbeitenden mit den Prioritäten der Administration übereinstimmen.
Trotz eines vorübergehenden Stopps für Massenentlassungen durch ein Gerichtsurteil hat der Oberste Gerichtshof kürzlich den Handlungsspielraum der Bezirksgerichte für landesweite Verfügungen eingeschränkt, was in den kommenden Monaten weitere Veränderungen ermöglichen könnte.
Mit der Abkehr von DEI und der Betonung von Loyalität setzt das US-Außenministerium neue Maßstäbe für die Auswahl, Bewertung und Förderung amerikanischer Diplomaten im internationalen Kontext.