Iran erklärt: „Null Anreicherung = kein Deal“, während die US-Forderungen bei den Atomverhandlungen in Rom auf Widerstand stoßen.

Verhandlungen in Rom offenbaren tiefgreifende Differenzen

Die Vereinigten Staaten und der Iran haben am Freitag in Rom ihre Atomverhandlungen wieder aufgenommen, wobei die Differenzen hinsichtlich der Urananreicherung offen zutage traten. Beide Seiten machten ihre roten Linien öffentlich deutlich, während omanische Vermittler versuchten, eine Einigung zu erzielen.

Irans Oberster Führer Ayatollah Ali Khamenei kritisierte die angebliche US-Forderung nach einem vollständigen Anreicherungsverbot und stellte infrage, ob ein Abkommen überhaupt möglich sei. Der iranische Außenamtssprecher Esmaeil Baghaei sprach von einer besonders sensiblen Gesprächsrunde.

Außenminister Abbas Araqchi verließ vorübergehend die Verhandlungen, äußerte sich aber vorsichtig optimistisch. Oman habe Vorschläge gemacht, um Hindernisse zu beseitigen – deren Inhalte blieben jedoch unklar.

Konfliktpunkt Anreicherung und strategisches Kalkül

Auf X machte Araqchi die iranische Position klar: „Null Atomwaffen = wir haben einen Deal. Null Anreicherung = wir haben keinen Deal.“

Obwohl Teheran behauptet, keine Atomwaffen anzustreben, sorgt der Ausbau des Raketenprogramms und die Lagerung von nahezu waffenfähigem Uran weltweit für Besorgnis – auch bei der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO).

US-Außenminister Marco Rubio erklärte, die USA strebten ein Abkommen an, das zivile Nuklearenergie ohne angereichertes Uran ermögliche. Dies werde jedoch „nicht einfach“ sein.

Experte Behnam Ben Taleblu vom Foundation for Defense of Democracies nannte die US-Position „nüchtern und vernünftig“. Der Iran verhandle 2025 aus anderen Gründen als 2015: Um Druck abzuwehren, einen israelischen Militärschlag zu vermeiden und Sanktionen aus Europa abzuwenden.

Ob die Vermittlungsbemühungen Omans eine Einigung bringen können, ist ungewiss. Die Gespräche bleiben angespannt – mit tiefem Misstrauen auf beiden Seiten.