Veröffentlichungsdatum: 22.07.2025 20:12 / Welt Nachrichten Rowan Farrel Rowan Farrel

US-Justizministerium entlässt Maurene Comey nach Fehlschlägen in Diddy- und Epstein-Prozessen

US-Justizministerium entlässt Maurene Comey nach Fehlschlägen in Diddy- und Epstein-Prozessen

Das US-Justizministerium hat Maurene Comey nach Niederlagen in wichtigen Diddy- und Epstein-Verfahren entlassen, was unter Rechtsexperten für Diskussionen sorgt.

Erfahrene Staatsanwältin nach prominenten Niederlagen entlassen

Das Justizministerium der Vereinigten Staaten hat Maurene Comey, eine langjährige Staatsanwältin im Southern District von New York, entlassen. Der Schritt erfolgte nach ihrer maßgeblichen Rolle in mehreren aufsehenerregenden und umstrittenen Verfahren, darunter der Prozess wegen Erpressung und Menschenhandel gegen Musikmogul Sean „Diddy“ Combs sowie ihre frühere Beteiligung im Fall des Finanzierers Jeffrey Epstein.

Die Entlassung von Comey spaltet juristische Beobachter. Nicole Parker, ehemalige FBI-Agentin, erklärte: „Es wurde Zeit. Sie ist in zwei Fällen gescheitert.“ Parker verwies auf das Diddy-Verfahren, bei dem eine Jury Combs von den schwerwiegendsten Anklagen, einschließlich Erpressung und Menschenhandel, freisprach – trotz erheblicher staatlicher Ressourcen. Die Jury befand Combs lediglich in zwei Anklagepunkten wegen Förderung der Prostitution für schuldig.

Ein weiterer wichtiger Fall war das Verfahren gegen Jeffrey Epstein im Jahr 2019, das abrupt endete, als Epstein tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden wurde. Während die Anklage gegen Ghislaine Maxwell, Epsteins langjährige Vertraute, zu einer Verurteilung und einer 20-jährigen Haftstrafe führte, legt Maxwell weiterhin Berufung gegen das Urteil ein.

Juristische und politische Folgen

Comey stand zudem in der Kritik, sich in Gerichtsverfahren gegen die Veröffentlichung bestimmter Dokumente im Zusammenhang mit den Epstein-Ermittlungen ausgesprochen zu haben. Angesichts des verstärkten Transparenzinteresses haben Präsident Donald Trump und Justizministerin Pam Bondi angekündigt, einen Gerichtsbeschluss zur Offenlegung von Grand-Jury-Unterlagen im Epstein-Fall anzustreben.

David Gelman, ehemaliger Staatsanwalt, betonte, dass Comeys Entlassung allein aus Gründen der Arbeitsleistung gerechtfertigt gewesen sein könnte: „Es könnte einfach an ihrer Arbeit liegen, was angesichts des Diddy-Prozesses angebracht wäre. Das Ergebnis entsprach nicht den Erwartungen der Staatsanwaltschaft.“ Er vermutet, dass Comey möglicherweise nur noch gehalten wurde, um den Diddy-Prozess abzuschließen.

Andere Analysten sehen in der Entlassung auch ein politisches Signal an Mitarbeiter des Justizministeriums. Andrew Stoltmann, Anwalt und Professor an der Northwestern University, beschrieb den Schritt als „deutliche Warnung an das gesamte DOJ, sich in die Reihe zu stellen“.

Der ehemalige stellvertretende Justizminister John Yoo sieht einen weiteren Hintergrund: Präsident Trumps Misstrauen gegenüber der Familie Comey – Maurene ist die Tochter des ehemaligen FBI-Chefs James Comey – habe möglicherweise die Entscheidung beeinflusst. Yoo erklärte: „Ich verstehe, warum Präsident Trump ihr misstraut, wenn er glaubt, was er über ihren Vater sagt und wie er die Russland-Ermittlung inszeniert hat. Trotzdem halte ich die Entlassung der Tochter für nicht angebracht. Ich hätte sie vielleicht eher in eine Außenstelle nach Alaska versetzt.“

Bei einem Pressegespräch erklärte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, die Entscheidung zur Entlassung von Maurene Comey sei innerhalb des Justizministeriums getroffen worden. Comey selbst äußerte sich nicht.

Die Entlassung erfolgt, während die Ermittlungen gegen James Comey und den ehemaligen CIA-Direktor John Brennan weiterlaufen. Präsident Trump hatte James Comey bereits während seiner ersten Amtszeit als FBI-Chef entlassen. Inmitten wachsender Kritik und politischer Spannungen bleibt die Entlassung Maurene Comeys ein Thema in Justiz- und Politikkreisen.