Veröffentlichungsdatum: 22.06.2025 20:37 / Welt Nachrichten

US-Schlag gegen Iran löst russische Drohungen und globale Debatte aus

US-Schlag gegen Iran löst russische Drohungen und globale Debatte aus

Nachdem die USA das iranische Atomprogramm ausgelöscht haben, droht Russland mit Waffenlieferungen und globale Akteure diskutieren über nächste Schritte.

Russische Warnungen nach entscheidenden US-Angriffen

Die internationalen Spannungen stiegen am Sonntag sprunghaft an, nachdem die Vereinigten Staaten einen hochrangigen Schlag gegen die wichtigsten Atomanlagen des Iran durchgeführt hatten, woraufhin Russland mit direkter Intervention drohte. Dmitri Medwedew, Russlands ehemaliger Präsident und derzeitiger Vizechef des Sicherheitsrates, kündigte an, dass mehrere Länder nun bereit seien, dem Iran nach dem US-Angriff Atomsprengköpfe zu liefern. Medwedew erklärte: „Die Anreicherung von Nuklearmaterial – und jetzt können wir es offen sagen, die zukünftige Produktion von Atomwaffen – wird weitergehen. Mehrere Länder sind bereit, dem Iran direkt ihre eigenen Atomsprengköpfe zu liefern.“ Während Medwedew keine bestimmten Nationen nannte, unterstützt Russland das iranische Atomprogramm seit Langem und spielte eine Schlüsselrolle bei früheren Verhandlungen.

Medwedews Bemerkungen folgten auf Präsident Donald Trumps Befehl zu Luftschlägen am späten Samstag, die auf Irans Nuklearanlagen in Fordow, Natanz und Isfahan abzielten. Die Mission umfasste mehr als 125 US-Flugzeuge, darunter B-2-Tarnkappenbomber, und wurde von US-Beamten als Präzisionsschlag zur Beendigung der iranischen Atomambitionen bezeichnet. Trump hatte seine Überlegungen zu dem Angriff Tage zuvor signalisiert.

Israel und die USA lehnen Eskalation ab

Angesichts wachsender Sorgen vor einem größeren Konflikt betonte Israels Präsident Isaac Herzog, dass Israel die USA nicht in den Krieg mit dem Iran gedrängt habe. „Wir ziehen Amerika nicht in einen Krieg hinein“, sagte Herzog und bezeichnete das iranische Atomprogramm als „klare und aktuelle Gefahr“ nicht nur für Israel, sondern auch für die amerikanische und globale Sicherheit. „Die Entscheidung wurde getroffen, weil das iranische Atomprogramm eine klare und gegenwärtige Gefahr für die Sicherheitsinteressen der gesamten freien Welt darstellte“, so Herzog weiter und bezeichnete den US-Angriff als „richtigen Schritt“. Er rief zu erneuten diplomatischen Verhandlungen auf, betonte aber, dass zukünftige Gespräche eindeutig und überprüfbar sein müssten, und verwies auf Irans Geschichte der Unehrlichkeit bei früheren Gesprächen.

US-Außenminister Marco Rubio wiederholte, dass die Vereinigten Staaten „nicht im Krieg“ mit dem Iran seien und ein Regimewechsel nicht das Ziel sei. Der diplomatische Weg bleibe weiterhin offen.

Experten: Irans Atomprogramm vorerst beendet

Sicherheitsexperten erklärten, dass der US-Einsatz das iranische Atomprogramm zerstört habe. Jonathan Schanzer, Geschäftsführer der Foundation for Defense of Democracies, erklärte: „Das Atomprogramm existiert nicht mehr.“ Experten warnen jedoch, dass Washington und seine Verbündeten die Angriffe mit fortlaufender Überwachung, diplomatischer Isolation und multilateralen Sanktionen unterstützen müssen, um einen Wiederaufbau zu verhindern.

Bei den Angriffen am Samstag wurden sechs Massive Ordnance Penetrators (MOPs) von B-2-Bombern auf die Anlage Fordow abgeworfen und 30 Tomahawk-Raketen auf Natanz und Isfahan abgefeuert. Das Pentagon erhöhte die Zahl der MOPs später auf 14. US-Beamte zufolge war Isfahan wegen seiner Verteidigung „das schwierigste Ziel“. Präsident Trump feierte den Erfolg des Angriffs und erklärte, die iranische Nuklearinfrastruktur sei „vollständig und total zerstört“ worden – jetzt sei die Zeit für „Frieden“.

Gleichzeitig warnen Experten, dass die Entfernung von hoch angereichertem Uran und geheimen Zentrifugen aus dem Iran entscheidend bleibt. Andrea Stricker, Expertin für Nichtverbreitung, betonte, dass „noch mehr Arbeit bevorsteht“, um die Fähigkeiten des Iran endgültig zu beseitigen.

Was kommt als Nächstes: Diplomatie oder Eskalation?

Während Russland die US-Angriffe als Verstoß gegen internationales Recht verurteilte, hoben US-Verteidigungsbeamte die weitere Zusammenarbeit mit den Verbündeten in der Region hervor, um Truppen und Infrastruktur zu schützen. Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte: „Wir verstehen die Herausforderungen unserer Partner in der Region und arbeiten respektvoll mit ihnen zusammen, was Basen und regionale Empfindlichkeiten betrifft.“

Während die Weltmächte über das weitere Vorgehen beraten, steht Washington unter Druck, Irans Ambitionen mit einer Kombination aus Geheimdienst, Diplomatie und notfalls militärischer Gewalt einzudämmen. Ob die Region auf Stabilität oder eine weitere Eskalation zusteuert, hängt nun vom Verhalten Teherans und der Entschlossenheit der internationalen Gemeinschaft ab.