Veröffentlichungsdatum: 30.05.2025 22:47 / Welt Nachrichten

USA streichen chinesische Studentenvisa

USA streichen chinesische Studentenvisa

Die USA planen den Entzug chinesischer Studentenvisa wegen Sicherheitsbedenken und Spionagevorwürfen an Universitäten.

Trump-Regierung geht gegen mutmaßlich CCP-nahe Studenten vor

Die Trump-Regierung hat eine neue Politik angekündigt, wonach Studentenvisa für chinesische Staatsangehörige in den USA widerrufen werden sollen, insbesondere für jene mit vermuteten Verbindungen zur Kommunistischen Partei Chinas (CCP). Die Maßnahme wurde am Mittwoch von Außenminister Marco Rubio vorgestellt und folgt auf mehrere Vorfälle mutmaßlicher Spionageaktivitäten chinesischer Studenten in den Vereinigten Staaten.

Rubio erklärte, dass das Außenministerium und das Heimatschutzministerium die Visa chinesischer Studenten, die eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen könnten, „aggressiv“ widerrufen werden. Besonders betroffen sind Teilnehmer gemeinsamer US-chinesischer Bildungsprogramme, die laut Regierungsdokumenten mit geheimdienstlichen Aktivitäten in Verbindung stehen.

Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums kritisierte die US-Maßnahme als „vollkommen ungerechtfertigt“ und warf Washington vor, ideologische Motive als Vorwand für sicherheitspolitische Schritte zu nutzen.

Aktuelle Fälle chinesischer Staatsbürger an US-Universitäten

Mehrere Strafverfahren verdeutlichen die Sorge: Fünf Studenten der University of Michigan wurden angeklagt, nachdem sie militärische Übungen in Camp Grayling fotografiert hatten. Zwei weitere chinesische Studenten filmten unerlaubt eine Marinestation in Florida. In einem anderen Fall wurde Fengyun Shi verurteilt, weil er mit einer Drohne Marinebasen in Virginia filmte. Er wurde später abgeschoben.

Ein ehemaliger Student des Illinois Institute of Technology, Ji Chaoqun, wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, nachdem er versucht hatte, Informationen über Rüstungsunternehmen und Ingenieure für chinesische Geheimdienste zu sammeln.

Harvard im Fokus der Behörden

Auch Harvard geriet ins Visier. Die Zulassung der Universität zum Studentenvisa-Programm wurde ausgesetzt. ICE-Direktor Todd Lyons nannte Antisemitismusvorwürfe sowie finanzielle und akademische Verbindungen zur CCP als Gründe. Laut einem Schreiben habe Harvard über 151 Millionen Dollar von ausländischen Geldgebern erhalten und mit akademischen Einrichtungen mit Verbindungen zum iranischen Regime und zur chinesischen Rüstungsindustrie kooperiert.

Harvard reichte Klage ein und ein Gericht setzte die Entscheidung vorerst aus. Die Universität hat nun einen Monat Zeit zur Stellungnahme. Ob alle rund 300.000 chinesischen Studenten in den USA betroffen sind, bleibt unklar. Die US-Regierung betonte jedoch, dass Maßnahmen zum Schutz der nationalen Sicherheit fortgesetzt werden.