Veröffentlichungsdatum: 28.05.2025 20:50 / Welt Nachrichten

AOC fordert erneut die Abschaffung von ICE

AOC fordert erneut die Abschaffung von ICE

Ocasio-Cortez entfacht mit dem Ruf nach Auflösung von ICE erneut eine heftige politische Debatte.

Progressive Agenda löst nationale Kontroverse aus

Die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez hat die Einwanderungspolitik erneut ins Rampenlicht gerückt, indem sie zur Abschaffung des U.S. Immigration and Customs Enforcement (ICE) aufrief. In einer kürzlichen Fundraising-E-Mail nannte sie ICE eine „außer Kontrolle geratene Behörde“, die nicht existieren sollte.

ICE wurde 2003 nach den Anschlägen vom 11. September gegründet und ist seither ein häufiges Ziel progressiver Politiker. Ocasio-Cortez, die mit dieser Forderung 2018 politische Bekanntheit erlangte, bekräftigte ihren Standpunkt im Kontext der verstärkten Maßnahmen der Trump-Regierung gegen illegale Einwanderung.

„Warum wird man als extrem angesehen?“, fragte sie ihre Unterstützer und verwies auf ihr Eintreten für Medicare für alle, den Green New Deal und spendenbasierte Finanzierung. Sie begründete ihre Haltung mit aktuellen ICE-Aktionen und der Sorge um bürgerliche Freiheiten.

Ihre Aussagen riefen heftige Kritik von Republikanern hervor. Das National Republican Congressional Committee warf ihr vor, eine „radikale Agenda“ zu verfolgen, die die öffentliche Sicherheit gefährde.

Scharfe Kritik vom Heimatschutzministerium

Das Heimatschutzministerium teilte diese Besorgnis. Staatssekretärin Tricia McLaughlin beklagte eine Zunahme der Angriffe auf ICE-Beamte um 413 % infolge politischer Rhetorik. ICE-Beamte setzten weiterhin ihr Leben aufs Spiel, um gefährliche Kriminelle zu verhaften, erklärte sie.

Auch das Weiße Haus verteidigte die Arbeit von ICE und warf Ocasio-Cortez vor, diese gefährden zu wollen. Sprecherin Abigail Jackson erklärte, ICE entferne gefährliche Personen aus dem Land und schütze die Bevölkerung.

Ocasio-Cortez äußerte sich auch auf Bernie Sanders’ „Fighting Oligarchy“-Tour und warnte vor zunehmender Diskriminierung von Einwanderern und LGBTQ-Personen. Sie bezeichnete die politische Lage als „beängstigend“.

Berichten zufolge ermittelt das Justizministerium gegen Ocasio-Cortez wegen eines Webinars, in dem sie angeblich erklärte, wie ICE-Einsätze behindert werden könnten. Zudem ist sie in einen öffentlichen Streit mit Grenzchef Tom Homan verwickelt.

Trumps zweite Amtszeit im Zeichen harter Durchsetzung

Seit seiner Wiederwahl setzt Präsident Trump verstärkt auf Abschiebungen. In den ersten 100 Tagen seiner zweiten Amtszeit wurden über 66.000 Migranten verhaftet, etwa 75 % von ihnen hatten Strafanzeigen.

Einwanderung bleibt ein zentrales Thema für die Wähler. 2024 sagten 52 %, Trump sei der bessere Kandidat in Migrationsfragen – nur 36 % favorisierten Kamala Harris.

Ocasio-Cortez treibt die nationale Debatte weiter voran, doch die Risiken ihrer Rhetorik könnten sich mit Blick auf eine mögliche Präsidentschaftskandidatur 2028 noch verstärken.