Veröffentlichungsdatum: 10.07.2025 21:12 / Welt Nachrichten Rowan Farrel Rowan Farrel

Bidens Arzt verweigert Aussage, GOP untersucht Vertuschung

Bidens Arzt verweigert Aussage, GOP untersucht Vertuschung

Bidens Ex-Arzt verweigert vor dem US-Kongress die Aussage und beruft sich auf ärztliche Schweigepflicht, während Republikaner eine Vertuschung vermuten.

Bidens ehemaliger Arzt verweigert Aussage im Ausschuss

Der ehemalige Leibarzt von Präsident Joe Biden, Dr. Kevin O’Connor, berief sich bei einer Anhörung vor dem US-Kongress mehrfach auf das Aussageverweigerungsrecht nach dem fünften Verfassungszusatz und machte keine neuen Angaben zu seiner Zeit als Bidens Arzt. Die Befragung, die weniger als eine Stunde dauerte, endete abrupt, nachdem O’Connor unter anderem nicht beantwortete, ob er je gebeten wurde, über Bidens Gesundheitszustand zu lügen oder ob er den Präsidenten für amtsunfähig hielt.

Der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, James Comer (Republikaner, Kentucky), bezeichnete O’Connors Schweigen als „beispiellos“ und äußerte den Verdacht einer Vertuschung. „Die meisten Menschen berufen sich auf den Fünften, wenn sie strafrechtliche Konsequenzen fürchten“, sagte Comer nach der Sitzung. Er kündigte an, die Untersuchung mit weiteren Zeugen fortzusetzen und Transparenz zu gewährleisten.

Ärztliche Schweigepflicht und laufende Ermittlungen

O’Connors Anwälte verteidigten sein Verhalten mit Verweis auf die ärztliche Schweigepflicht und die außergewöhnliche Reichweite der Untersuchung. Sie argumentierten, dass O’Connor durch die Offenlegung vertraulicher Informationen zu Bidens Gesundheit seine Zulassung riskieren und sich zivilrechtlicher Haftung aussetzen würde. „Dr. O’Connor wird sein Schweigegelübde gegenüber keinem seiner Patienten, auch nicht gegenüber Präsident Biden, verletzen“, betonten seine Anwälte.

Zudem forderten sie, die Untersuchung des Kongresses während der parallel laufenden Ermittlungen des Justizministeriums (DOJ) auszusetzen, da eine Aussage laufende Verfahren beeinträchtigen könnte. Comer wies dies jedoch zurück und warf O’Connor und seinen Anwälten vor, jede Ausrede zu nutzen, um nicht über Bidens Gesundheit und einen möglichen geistigen Verfall auszusagen.

Anders als bei der stundenlangen Anhörung der Ex-Beraterin Neera Tanden endete O’Connors Befragung nach nur 30 Minuten, nachdem er alle weiterführenden Fragen verweigert hatte. Ein Video des Ausschusses zeigte, wie er den Fünften bei sämtlichen Fragen außer der Identifikation anführte.

Politische Spannungen und Fortsetzung der Untersuchung

Die demokratische Abgeordnete Jasmine Crockett (Texas) verteidigte O’Connors Vorgehen mit Verweis auf das grundgesetzlich verankerte Recht, die Aussage zu verweigern, und warnte davor, daraus automatisch Schuld abzuleiten. Während die Republikaner weitere Anhörungen und vollständige Aufklärung ankündigen, warnen Bidens Unterstützer vor politischem Theater und einer Instrumentalisierung der Untersuchung.