
CA Bar passt Prüfungsergebnisse nach Fehlern an
Über 200 Prüflinge der Anwaltsprüfung im Februar in Kalifornien bestehen nun dank einer Bewertungsänderung.
Kalifornisches Prüfungsgremium genehmigt neue Bewertungsmethode
Mehr als 200 Personen, die ursprünglich durch die Anwaltsprüfung im Februar in Kalifornien gefallen waren, erhalten nun ein bestandenes Ergebnis. Dies folgt auf eine Bewertungsanpassung, die vom staatlichen Prüfungsausschuss genehmigt wurde. Die Entscheidung ist Teil der Maßnahmen zur Behebung erheblicher Probleme bei der Durchführung und Bewertung der zweitägigen Prüfung.
Die Anwaltskammer von Kalifornien teilte mit, dass insgesamt 230 Prüfungsteilnehmer von der Änderung betroffen sind. Die Bestehensquote stieg dadurch von 56 % auf 63 % – deutlich über dem historischen Durchschnitt von rund 35 %.
Die Anpassung betrifft Kandidaten, die knapp gescheitert waren. Für schriftliche Antworten, die ein zweites Mal bewertet wurden, wird nun der höhere der beiden Punkte vergeben, anstatt den Durchschnitt beider Bewertungen zu berechnen.
Die betroffenen Prüflinge werden in dieser Woche benachrichtigt. Diese Änderung bedarf keiner Zustimmung des Obersten Gerichtshofs von Kalifornien, so die Anwaltskammer gegenüber Bloomberg Law.
Die Maßnahme ist Teil umfassenderer Reformen, um die technischen und logistischen Probleme der Prüfung zu beheben. Infolge der Pannen wurden mehrere Klagen eingereicht – zwei durch Prüflinge und eine durch die Anwaltskammer gegen das Prüfungsunternehmen.
Hybrides Prüfungsformat sorgt für zusätzliche Kosten
Die Februarprüfung war die erste hybride Durchführung – teils online, teils vor Ort – und verzichtete erstmals auf nationale Prüfungsbestandteile. Das neue Format sollte bis zu 3,8 Millionen Dollar jährlich einsparen. Die Nachbesserung für die Juli-Prüfung wird nun jedoch fast 6 Millionen Dollar kosten.
Als weitere Maßnahmen wurden bereits ein niedrigerer Rohpunktwert zum Bestehen eingeführt und sogenannte „imputierte“ Punktzahlen für unvollständige Prüfungen vergeben. Weitere Vorschläge sind in Planung, darunter ein statistisches Bewertungsverfahren zur Anhebung von Leistungsteil-Ergebnissen.
Dem Obersten Gerichtshof liegt zudem ein Antrag vor, allen Februar-Teilnehmenden – auch jenen, die sich vor Prüfungsbeginn zurückgezogen hatten – vorübergehende Zulassung zur Berufsausübung unter Aufsicht zu gewähren.
Einige Mitglieder des Verwaltungsgremiums äußerten Bedenken bezüglich der steigenden Bestehensquote und möglicher Auswirkungen auf die Prüfungsintegrität. Die Kammer betonte jedoch, dass alle Maßnahmen im Einklang mit ihrem öffentlichen Schutzauftrag stehen.
„Die Kammer würde niemals Schritte unternehmen, die diesem Schutzauftrag widersprechen“, hieß es in einer Stellungnahme. Es sei eine Herausforderung gewesen, faire Lösungen zu finden und gleichzeitig die Glaubwürdigkeit der Prüfung zu wahren.
Mit Blick auf die bevorstehende Juli-Prüfung steht die Kammer unter zunehmendem Druck, dauerhafte Reformen umzusetzen und gleichzeitig das Vertrauen in die Anwaltszulassung in Kalifornien aufrechtzuerhalten.