Veröffentlichungsdatum: 19.06.2025 14:55 / Welt Nachrichten

Ex-Coast-Guard-Offizier wegen Trump-Drohungen unter GPS-Überwachung

Ex-Coast-Guard-Offizier wegen Trump-Drohungen unter GPS-Überwachung

Bundesrichter ordnet für Ex-Coast-Guard-Offizier Peter Stinson nach angeblichen Drohungen gegen Präsident Trump Hausarrest mit GPS-Überwachung an.

Gericht verhängt Überwachung während laufender Ermittlungen

Ein US-Bundesrichter hat angeordnet, dass der ehemalige Coast-Guard-Leutnant Peter Stinson unter Hausarrest mit GPS-Überwachung bleibt. Dem 63-jährigen Veteranen aus Virginia wird vorgeworfen, in den letzten fünf Jahren wiederholt Drohungen gegen Präsident Donald Trump auf verschiedenen Social-Media-Plattformen veröffentlicht zu haben. Das Gericht musste im Rahmen der Anhörung die Schwere der Vorwürfe gegen Stinsons verfassungsmäßige Rechte abwägen.

Stinson diente von 1988 bis 2021 in der US-Küstenwache, wurde als Scharfschütze ausgezeichnet und war als FEMA-Ausbilder tätig. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt ihn, auf Plattformen wie X, Reddit und Bluesky gewalttätige Drohungen gegen Präsident Trump gepostet zu haben. In einigen Beiträgen soll er angedeutet haben, "jemand sollte den Schuss abgeben", behauptete aber später, ihm fehle das nötige Können. Dies führte zu weiteren Zweifeln an seinen Absichten.

Richter Ivan Davis betonte während der Anhörung, dass er Stinsons Freilassung unter strengen Auflagen – Hausarrest und elektronische Überwachung – nicht als Gefahr für die Öffentlichkeit einstufe. Stinson, der im grünen Gefängnisanzug erschien, beriet sich während der Verhandlung regelmäßig mit seinen Anwälten.

Stinsons Verteidigung argumentierte, dass viele seiner Online-Äußerungen als politische Übertreibung anzusehen seien, die durch das First Amendment geschützt seien. Zudem erfordere das relevante Gesetz klare Hinweise auf eine glaubwürdige Bedrohung. Richter Davis stimmte der Verteidigung offenbar zu, da die Staatsanwaltschaft die Voraussetzung des "dringenden Verdachts" noch nicht erfüllt habe. Die Staatsanwaltschaft hat nun bis nächsten Mittwoch Zeit, weitere Schriftsätze einzureichen.

Ein kürzlich eingereichtes FBI-Affidavit beschreibt zahlreiche angebliche Posts von Stinson, die auf bekannte Verbrechen anspielen oder mögliche Gewalttaten gegen den Präsidenten mit Schusswaffen, Gift oder Messern schildern. Das Dokument verweist auch auf Stinsons Bezugnahmen auf "8647", vermutlich eine Anspielung auf einen Instagram-Post von Ex-FBI-Direktor James Comey, sowie auf seine Selbstidentifikation mit ANTIFA.

Am 2. Februar schrieb Stinson angeblich: "Das ist Krieg. Seiten werden gezogen. Antifa gewinnt am Ende immer. Gewalt ist inhärent notwendig." Der jüngste angebliche Post vom 11. Juni lautete: "Wenn er stirbt, wird die Party riesig."

Die Staatsanwaltschaft hält Stinsons militärischen Hintergrund und seine Online-Kommentare für potenziell riskant – insbesondere im polarisierten Klima nationaler Sicherheit. Das Gericht stellt jedoch heraus, wie schwierig es ist, zwischen geschützter Meinungsfreiheit und strafbaren Bedrohungen im digitalen Zeitalter zu unterscheiden.

Während das Verfahren fortgesetzt wird, muss die Staatsanwaltschaft weitere Argumente schriftlich darlegen. Stinson bleibt bis dahin unter Hausarrest mit GPS-Überwachung. Der Fall zeigt, wie Gerichte das Gleichgewicht zwischen öffentlicher Sicherheit und verfassungsmäßigen Freiheiten wahren müssen.