
Finanzausschuss des Senats ändert Trumps Mega-Gesetz zu Steuern, Medicaid
Der Finanzausschuss des US-Senats schlägt weitreichende Änderungen an Trumps Mega-Gesetz vor und passt Steuer- sowie Medicaid-Regelungen vor der Frist am 4. Juli an.
Senat stellt neue Fassung des Wirtschaftspakets vor
Der Finanzausschuss des US-Senats hat am Montag seinen Entwurf zum umfassenden Wirtschaftspaket von Präsident Donald Trump präsentiert und damit eine entscheidende Verhandlungsrunde zum sogenannten „großen, schönen Gesetz“ eingeläutet. Da nur noch wenige Wochen bis zur selbst gesetzten Frist am 4. Juli bleiben, stehen die Abgeordneten unter wachsendem Druck, die Unterschiede zwischen dem Senat und dem Repräsentantenhaus zu überbrücken.
Der von Senator Mike Crapo (Republikaner, Idaho) geleitete Ausschuss ist für Steuerpolitik, Medicaid und weitere zentrale Bereiche aus dem Entwurf des Repräsentantenhauses zuständig. Crapo lobte den Senatsentwurf und betonte die dauerhafte Festschreibung von Trumps Steuerreform aus dem Jahr 2017, die Kürzungen bei den sogenannten „Green New Deal“-Ausgaben sowie gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung von Verschwendung bei gleichzeitiger Absicherung der Programme für Bedürftige.
„Ich freue mich auf die weitere enge Zusammenarbeit mit unseren Kollegen im Repräsentantenhaus und der Regierung, um Präsident Trumps ehrgeizige Wirtschaftsagenda für das amerikanische Volk so schnell wie möglich umzusetzen“, erklärte Crapo.
Gravierende Änderungen bei Steuern und Medicaid
Der Vorschlag des Senats unterscheidet sich in mehreren umstrittenen Punkten deutlich vom Ansatz des Repräsentantenhauses – darunter der Steuerabzug für Staats- und Kommunalsteuern (SALT) sowie die Finanzierung von Medicaid. Während Sprecher Mike Johnson (Republikaner, Louisiana) die Senatoren aufforderte, die im Repräsentantenhaus erzielten Kompromisse – insbesondere bei SALT und Medicaid – zu erhalten, setzte der Senat eigene Akzente.
So macht die Senatsfassung die Steuerreform von 2017 dauerhaft und verlängert den bisherigen SALT-Abzug von 10.000 US-Dollar ab Jahresende. Damit wird der Versuch des Repräsentantenhauses, den Abzug zu erhöhen, rückgängig gemacht – sehr zum Ärger republikanischer Abgeordneter aus Bundesstaaten mit hohen Steuern, die sich für eine Erhöhung eingesetzt hatten. Die Vorsitzenden des SALT-Caucus, Young Kim (Republikanerin, Kalifornien) und Andrew Garbarino (Republikaner, New York), kritisierten die Änderung und warnten, dass sie das gesamte Gesetz gefährden könnte.
Auch bei der Gesundheitsversorgung geht der Senat weiter als das Repräsentantenhaus: Die Kürzungen bei Medicaid werden verschärft. So wird die Erhöhung der Providersteuer für Staaten ohne Medicaid-Ausbau gestoppt und die Sätze in den Ausbau-Staaten schrittweise auf 3,5 Prozent gesenkt. Das Repräsentantenhaus hatte lediglich eine Pause vorgesehen. Trotz Bedenken einzelner Republikaner hinsichtlich der Auswirkungen auf die Versorgung und ländliche Krankenhäuser setzt der Ausschuss damit auf einen klaren Sparkurs bei Medicaid.
Auch der Kindersteuerfreibetrag wurde angepasst: Der Senat senkt den maximalen Freibetrag auf 2.200 US-Dollar, macht ihn aber dauerhaft, während die Vorlage des Repräsentantenhauses 2.500 US-Dollar vorsah und später wieder auf 2.000 zurückgefallen wäre. Zudem sieht der Senatsentwurf flexiblere Übergangsfristen für den Abbau von Steuervorteilen für grüne Energien vor – unter anderem für Elektrofahrzeuge und energetische Sanierungen. Einige Vorteile laufen bis zu einem Jahr nach Inkrafttreten aus, während das Repräsentantenhaus ein sofortiges Ende vorsah.
Schuldenobergrenze und Ausblick
Eine weitere wichtige Änderung betrifft die Anhebung der Schuldengrenze: Die Senatsvorlage erhöht das Limit auf 5 Billionen US-Dollar – eine Billion mehr als das Repräsentantenhaus. Dies stößt unter anderem bei Senator Rand Paul (Republikaner, Kentucky) auf Kritik, der fordert, dass die Schuldengrenze separat behandelt werden sollte. Angesichts der Warnungen des US-Finanzministeriums, dass der Kongress bis spätestens August handeln muss, wächst jedoch der Zeitdruck.
Während Senat und Repräsentantenhaus nach einem Kompromiss suchen, ist der weitere Weg offen. Beide Kammern müssen sich bei strittigen Themen wie Steuerabzug, Medicaid-Finanzierung und Defizit einigen, um Präsident Trumps Wirtschaftsagenda fristgerecht umzusetzen. Das Ergebnis dieser Verhandlungen wird die Steuer- und Gesundheitspolitik der USA auf Jahre hinaus prägen.