
GOP-Senatoren lehnen Trumps Kürzungen bei Auslandshilfe, NPR ab
Zwei Republikaner lehnen Trumps Kürzungen bei Auslandshilfe und NPR-Finanzierung mit Verweis auf Transparenz und Auswirkungen auf den öffentlichen Rundfunk ab.
GOP-Senatoren stellen sich gegen parteiinterne Ausgabenkürzungen
Die republikanischen Senatoren haben Präsident Donald Trumps Rückholgesetz über neun Milliarden Dollar am frühen Donnerstag erfolgreich vorangetrieben, um Mittel für Auslandshilfe und den öffentlichen Rundfunk zu kürzen. Doch nicht alle Republikaner zogen mit. Die Senatorinnen Lisa Murkowski aus Alaska und Susan Collins aus Maine stimmten gemeinsam mit allen Demokraten gegen das Gesetz. Die Gesetzgebung, die nicht ausgegebene Mittel für das laufende Haushaltsjahr streichen soll, wurde mit 51 zu 48 Stimmen verabschiedet und geht nun zur endgültigen Abstimmung ins Repräsentantenhaus.
Das Gesetz sieht fast acht Milliarden Dollar an Kürzungen für die US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID) und über eine Milliarde Dollar für die Corporation for Public Broadcasting (CPB) vor, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk NPR und PBS finanziert. GOP-Führer hofften, dass die Verschonung von 400 Millionen Dollar für HIV/AIDS-Programme aus der Bush-Ära zögerliche Abgeordnete überzeugen würde. Doch Murkowski und Collins betonten, dass Transparenz und gesetzgeberische Autorität auf dem Spiel stünden.
Transparenz und lokale Auswirkungen im Vordergrund
Collins, Vorsitzende des Haushaltsausschusses des Senats, sprach sich zwar grundsätzlich für Rückholungen im Rahmen des regulären Haushaltsprozesses aus, lehnte jedoch den Ansatz des Weißen Hauses wegen unzureichender Details des Office of Management and Budget ab. „Der den Abgeordneten zugesandte knappe Text enthielt nur wenige Einzelheiten und keine genaue Aufschlüsselung der Programme, die gekürzt werden sollen“, erklärte sie und äußerte Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf wichtige Dienste wie Bildung, Ernährungssicherheit und Sanitärversorgung.
Murkowski, die auf Tsunami-Warnungen Bezug nahm, die ihr Bundesstaat Stunden vor der Abstimmung erhielt, betonte die Bedeutung des öffentlichen Rundfunks für ländliche Gemeinden. Sie warnte: „Gerade heute sollten wir diese fehlgeleiteten Kürzungen beim öffentlichen Rundfunk ablehnen.“ Beide Senatorinnen versuchten, das Gesetz durch Änderungsanträge zugunsten ländlicher Radiosender und anderer wichtiger Dienste abzumildern, hatten jedoch keinen Erfolg.
Senator Eric Schmitt aus Missouri, der das Gesetz im Senat anführt, wies die Bedenken zurück und betonte, die Abgeordneten kämen ihrer Pflicht nach, verschwenderische Ausgaben zu beseitigen. Andere, wie Senator Ron Johnson aus Wisconsin, spielten die Kürzungen als winzigen Teil des Bundeshaushalts herunter und betonten ihr Vertrauen in die Ausgabenprioritäten der Trump-Regierung.
Einige, darunter Senator Thom Tillis aus North Carolina, erkannten die politischen Risiken für Collins und Murkowski an. Er bemerkte, dass insbesondere Collins künftig bei parteiübergreifenden Haushaltsverhandlungen eine Schlüsselrolle spielen werde und dass Konsequenz im Abstimmungsverhalten entscheidend für Glaubwürdigkeit im Kongress sei.
Das Repräsentantenhaus bereitet sich auf eine knappe Abstimmung vor
Das Repräsentantenhaus, in dem die Republikaner eine knappe Mehrheit haben, muss das Rückholungspaket nun prüfen. Fiskalkonservative wie die Abgeordneten Chip Roy, Tim Burchett und Ralph Norman signalisierten trotz früherer Vorbehalte vorsichtige Unterstützung. Ihre zögerliche Zustimmung gilt als gutes Zeichen für die GOP-Führung, die sich kaum Abweichler leisten kann.
Der Weg des Gesetzes durch den House Rules Committee stellt die letzte Hürde vor einer Abstimmung im gesamten Plenum dar. Sollte es verabschiedet werden, wird das Maßnahmenpaket Präsident Trump zur Unterzeichnung vorgelegt, wodurch weitreichende Kürzungen bei Auslandshilfe und öffentlichen Medien in Kraft treten und ein Präzedenzfall für zukünftige Haushaltskürzungen geschaffen würde. Die Debatte verdeutlicht die anhaltenden Spannungen unter Republikanern über Staatsausgaben und das Machtverhältnis zwischen Kongress und Exekutive.