Veröffentlichungsdatum: 16.05.2025 14:37 / Welt Nachrichten

Roberts stoppt Sotomayor im Gerichtsstreit

Roberts stoppt Sotomayor im Gerichtsstreit

Oberster Richter Roberts stoppte Sotomayors Unterbrechungen während einer hitzigen Anhörung zu landesweiten Verfügungen.

Roberts greift in angespannten Gerichtsverlauf ein

Oberster Richter John Roberts griff am Donnerstag ein, um wiederholte Unterbrechungen von Richterin Sonia Sotomayor während einer Anhörung über die Zuständigkeit von Bundesgerichten für landesweite Verfügungen zu unterbinden. Die Anhörung am Obersten Gerichtshof der USA bezog sich auf eine Verfügung von Präsident Donald Trump zur Einschränkung des Geburtsortsprinzips.

Sotomayor, die nach Richter Clarence Thomas das Wort ergriff, stellte dem Anwalt der Regierung, John Sauer, aggressive Fragen. Sie unterbrach ihn mehrfach und äußerte ihre Bedenken über die verfassungsrechtliche Zulässigkeit landesweiter einstweiliger Verfügungen. Roberts unterbrach sie schließlich selbst mit den Worten: „Darf ich den Rest seiner Antwort hören?“

Sotomayor argumentierte, dass Trumps Maßnahme gegen mehrere frühere Urteile des Obersten Gerichts verstoße. Sauer stellte klar, dass Bundesgerichte im Einzelfall eingreifen könnten, jedoch keine generellen landesweiten Verfügungen aussprechen dürften, da dies die Grenzen der richterlichen Autorität überschreite.

Grundsatzdebatte über gerichtliche Befugnisse

Sauer erklärte weiter, dass solche universellen Verfügungen Gerichte zu schnellen Entscheidungen mit wenig Informationen zwängen, asymmetrisch wirkten und das hierarchische System der Rechtsprüfung auf den Kopf stellten. Sie stellten laut Regierung eine ständige Gefahr widersprüchlicher Urteile dar.

Die Entscheidung des Gerichts könnte erhebliche nationale Auswirkungen haben. Seit Beginn von Trumps zweiter Amtszeit am 20. Januar 2025 wurden über 310 Klagen gegen Maßnahmen des Weißen Hauses eingereicht. Der Ausgang dieses Falles könnte die rechtlichen Möglichkeiten zur Anfechtung von Exekutivmaßnahmen grundlegend verändern.

Das Gericht behandelt derzeit drei zusammengeführte Fälle: Trump v. CASA, Trump v. Bundesstaat Washington und Trump v. New Jersey. Eine Entscheidung könnte aufgrund des beschleunigten Verfahrens schon in den kommenden Wochen oder Tagen fallen.

Der Fall könnte zu einem neuen Maßstab für den Umfang gerichtlicher Eingriffe in nationale Richtlinien werden und festlegen, inwieweit untergeordnete Gerichte über den konkreten Fall hinausgehende Verfügungen erlassen dürfen.