
Heftige Anhörungen zu Trumps Kandidaten im Senat
Demokraten geraten mit Trumps Kandidaten in hitzige Anhörungen – ein Signal an die eigene Wählerschaft.
Konflikte in den Bestätigungsanhörungen
Die vom US-Präsidenten Donald Trump nominierten Kabinettsmitglieder sehen sich zunehmend mit konfrontativen Anhörungen im Senat konfrontiert. Laut Analysten dienen diese öffentlichen Auseinandersetzungen eher der politischen Inszenierung als dem legislatorischen Fortschritt.
Medienanalyst Bill D'Agostino vom Media Research Center betonte, dass die Demokraten als Minderheitspartei kaum politischen Einfluss ausüben könnten. „Ihr politisches Überleben hängt davon ab, wie stark sie sich Trump entgegenstellen“, sagte er.
Ein besonders brisanter Moment ergab sich bei der Anhörung des FBI-Direktors Kash Patel, als Abgeordneter Adam Schiff, D-Calif., Patel zu Kommentaren über einen Song mit Trump befragte. Patel bestritt jegliche Beteiligung an der Aufnahme und verwies auf die Formulierung „wir“ statt „ich“.
Generalstaatsanwältin Pam Bondi wurde von Schiff über mögliche Ermittlungen gegen Ex-Sonderermittler Jack Smith befragt. Sie lehnte hypothetische Antworten ab und wies auf die hohe Kriminalitätsrate in Kalifornien hin. Gegenüber Senator Padilla entgegnete sie: „Ich bin nicht hier, um Ihre Hausaufgaben zu machen.“
Verteidigungsminister-Kandidat Pete Hegseth wehrte sich gegen Vorwürfe von Senator Tim Kaine über angebliche Untreue. Später unterbrach Hegseth Senatorin Elizabeth Warren mit den Worten: „Ich bin kein General, Senatorin“ – das Publikum lachte.
Auch Robert F. Kennedy Jr., nominiert für das Gesundheitsministerium, geriet mit Senator Sheldon Whitehouse aneinander, der meinte, Kennedy „verängstige Menschen“. Kennedy wies zudem Vergleiche mit Nazi-Todeslagern zurück.
Innenministerin Kristi Noem wurde in einer Aufsichtsanhörung von Eric Swalwell über Abschiebungen scharf befragt, der dabei seinen „Bullshit-Detektor“ erwähnte.
Inszenierung statt Politik
Laut Mark Bednar, einem ehemaligen Berater von Kevin McCarthy, zeigen die Anhörungen eine bewusste Strategie der Demokraten, Widerstand zu inszenieren. Bednar, der EPA-Kandidat Lee Zeldin unterstützte, sah in vielen Auftritten der Demokraten mehr Spektakel als Substanz.
„Die Linke hat keine inhaltlichen Antworten auf Trumps Agenda“, sagte Bednar. Er verwies auf die inoffizielle Dauerrede von Senator Cory Booker, die lediglich zu Spendenaufrufen führte.
„Wenn in D.C. eine Sitzung stattfindet und die Republikaner das Sagen haben, dann protestieren die Liberalen – so sicher wie der Himmel blau ist“, bemerkte Bednar abschließend.
Wenngleich manche Anhörungen auch humorvolle Momente beinhalteten – etwa Bernie Sanders’ Scherz über das klingelnde Telefon von Zeldin – dominierten politische Grabenkämpfe den Ton im Senat.