Das US-Wohnungsministerium zieht von Washington, D.C. nach Virginia um, um Kosten zu sparen, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen und die Effizienz der Bundesverwaltung zu steigern.

HUD vollzieht historischen Umzug nach Virginia

Das Department of Housing and Urban Development (HUD) schreibt Geschichte als erste große US-Bundesbehörde, die ihren Hauptsitz aus Washington, D.C. verlegt. Die Ankündigung erfolgte am Mittwoch gemeinsam durch HUD-Minister Scott Turner und Virginias Gouverneur Glenn Youngkin. Künftig wird HUD seinen Sitz im National Science Foundation-Gebäude im Carlyle-Eisenhower-Viertel von Alexandria haben, in unmittelbarer Nähe zu Geschäfts- und Wohnvierteln.

Der Umzug erfolgt, da das bisherige Hauptquartier von HUD, das Robert C. Weaver Federal Building am L’Enfant Plaza, aufgrund seines schlechten Zustands und hoher Instandhaltungskosten zunehmend in die Kritik geraten war. Mitglieder des DOGE-Senatsausschusses, darunter die Vorsitzende Senatorin Joni Ernst, haben das Gebäude zum Verkauf vorgeschlagen und es als „leerstehendes und heruntergekommenes Denkmal der Verschwendung“ mit über einer halben Milliarde Dollar an ausstehenden Reparaturen bezeichnet.

Minister Turner beschrieb die Entscheidung als pragmatisch und zukunftsorientiert. „Es ist an der Zeit, das Kapitel Weaver Building zu beenden und in ein neues Hauptquartier umzuziehen, das das Wohlbefinden der HUD-Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellt und die Leidenschaft und Exzellenz unseres Teams widerspiegelt“, erklärte Turner und verwies auf anhaltende Gesundheitsgefahren, Lecks und bauliche Probleme am alten Standort.

Der Umzug soll Hunderte Millionen Dollar an Steuergeldern einsparen und langjährige Probleme wie Schimmel, Asbest und defekte Aufzüge beheben. Die Behörde rechnet mit Einsparungen von 51 Dollar pro Quadratfuß bei den Betriebs- und Instandhaltungskosten gegenüber dem bisherigen Gebäude, das allein in den letzten 15 Jahren bereits 90 Millionen Dollar an Reparaturen verschlungen hat.

Virginia begrüßt Bundesbehörde und erwartet wirtschaftlichen Impuls

Gouverneur Glenn Youngkin begrüßte HUD und seine 2.700 Mitarbeitenden in Virginia und betonte den guten Ruf des Bundesstaates als attraktiver Standort für Familien und Unternehmen. „Virginia ist ein großartiger Ort für einen Hauptsitz, und wir freuen uns, das Department of Housing and Urban Development im besten Bundesstaat Amerikas willkommen zu heißen“, sagte Youngkin.

Angesichts anfänglicher Kritik einzelner Politiker an der breiteren Verlagerung von Bundesarbeitsplätzen wies Youngkin darauf hin, dass das neue HUD-Hauptquartier nur wenige Metro-Stationen vom Zentrum Washingtons entfernt liegt. So bleibe der Zugang zu Ressourcen der Hauptstadt erhalten und gleichzeitig profitiere Virginias Wirtschaft.

Senatorin Ernst lobte die Entscheidung und verwies darauf, dass der Verkauf des alten Weaver-Gebäudes und weiterer „Bundes-Sanierungsfälle“ 400 Millionen Dollar Einnahmen bringen und die Steuerzahler langfristig Milliarden sparen könne. Michael Peters, Leiter der General Services Administration, würdigte den Schritt als Beitrag zu Haushaltsdisziplin und Effizienz im Staatsdienst.

HUD erwartet starkes Interesse der Privatwirtschaft an der Immobilie am L’Enfant Plaza, die in unmittelbarer Nähe zur National Mall, zum Smithsonian und zu beliebten Ausgehvierteln liegt. Mit dem Umzug gilt HUD als Vorbild für eine effizientere Nutzung staatlicher Immobilien und den Fokus auf die eigentliche Verwaltungsarbeit.

Der Schritt steht im Einklang mit der Reformagenda von Präsident Donald Trump, die Ausgaben zu senken und Behörden effizienter zu machen. Weitere Umstrukturierungen bei Bundesbehörden mit nicht ausgelasteten Liegenschaften könnten folgen.