
Kongress untersucht Nashvilles Bürgermeister wegen ICE-Streit
Zwei Ausschüsse des Repräsentantenhauses untersuchen Bürgermeister O’Connell wegen möglicher Behinderung von ICE-Einsätzen.
Untersuchung wegen Anordnung zur Kommunikation mit ICE
Zwei führende Ausschüsse im US-Repräsentantenhaus haben eine Untersuchung gegen Nashvilles Bürgermeister Freddie O’Connell eingeleitet. Hintergrund ist ein Erlass des Bürgermeisters, der lokale Beamte dazu verpflichtet, ihre Kommunikation mit der Bundesbehörde für Einwanderung (ICE) zu melden. Die Ausschüsse befürchten, dass dies die Effektivität von Einwanderungskontrollen gefährdet.
Die Untersuchung wird von Mark Green, Vorsitzender des Heimatschutzausschusses, und den Abgeordneten Andy Ogles, Jim Jordan und Tom McClintock geleitet. In einem Brief an O’Connell äußerten sie die Sorge, dass seine Maßnahmen gegen das Verbot von Sanctuary-Politiken im Bundesstaat Tennessee verstoßen könnten.
„Ihre Anweisungen könnten dazu führen, dass Mitarbeiter nicht-öffentliche Informationen nutzen, um bevorstehende ICE-Einsätze an betroffene Personen weiterzugeben,“ heißt es in dem Schreiben. Solche Maßnahmen könnten die öffentliche Sicherheit gefährden.
Hintergrund: Verhaftungen und Kritik an ICE
Der Erlass folgte auf die Verhaftung von rund 200 Personen durch ICE und die Tennessee Highway Patrol. Viele von ihnen sollen kriminelle oder bandenbezogene Hintergründe haben. Bürgermeister O’Connell äußerte sich kritisch über das Vorgehen und sprach von einem Versagen im Prozess.
Daraufhin ordnete er an, dass alle Mitarbeiter der Stadt ihre Interaktionen mit ICE dokumentieren sollen. Kritiker befürchten, dass diese Regelung es ermöglicht, Warnungen vor Razzien weiterzugeben. Auch rechtliche Unklarheiten zur Zulässigkeit solcher Maßnahmen wurden eingeräumt.
O’Connell gründete außerdem den gemeinnützigen Fonds „The Belonging Fund“, der illegalen Einwanderern medizinische Soforthilfe bietet. Zwar werde der Fonds laut Webseite nur durch private Spenden finanziert, Republikaner äußerten jedoch Zweifel an der Transparenz.
Abgeordneter Ogles sagte: „Die Begünstigten sind nicht nachvollziehbar. Der Zweck scheint klar: illegalen Ausländern helfen, das Gesetz zu umgehen.“
Der Fall reiht sich in eine Serie politischer Auseinandersetzungen zwischen demokratisch geführten Städten und der Trump-Regierung ein. Auch andere Politiker, wie die Abgeordnete LaMonica McIver, geraten wegen ICE-Protesten unter Druck.
Die Untersuchung könnte Auswirkungen auf die nationale Einwanderungspolitik und die Rolle lokaler Regierungen im Umgang mit Bundesbehörden haben.