
König Charles besucht Kanada während Spannungen mit Trump
König Charles besucht Kanada erstmals als Monarch und bekräftigt die Souveränität des Landes angesichts Trumps Bestrebungen, es zum 51. US-Bundesstaat zu machen.
Der königliche Besuch stärkt Kanadas Unabhängigkeit
König Charles III. traf am Montag zu einem symbolischen zweitägigen Besuch in Kanada ein, um die Unabhängigkeit des Landes und die Verbindung zur Monarchie zu bekräftigen. Es ist der erste offizielle Besuch des Königs in Kanada seit seinem Amtsantritt im September 2022 – zu einem Zeitpunkt wachsender Spannungen über US-Präsident Donald Trumps Aussagen, Kanada zum 51. US-Bundesstaat zu machen.
Gemeinsam mit Königin Camilla landete Charles auf dem Flughafen in Ottawa, wo ihn Premierminister Mark Carney und Generalgouverneurin Mary Simon empfingen. Später traf er sich separat mit beiden. Trotz seiner Krebsbehandlung nahm der 76-jährige Monarch Carneys Einladung an, das Parlament zu eröffnen – das erste Mal seit 68 Jahren, dass ein regierender britischer Monarch diese Rolle übernimmt.
Der Besuch gilt als klares Zeichen für Kanadas Souveränität, besonders angesichts der mehrfachen Annexionsäußerungen Trumps, die in Kanada auf breite Ablehnung stießen. Diese Ablehnung trug maßgeblich zu Carneys jüngstem Wahlsieg bei. Anfang des Monats hatte Carney Trump im Weißen Haus deutlich gemacht: „Kanada steht nicht zum Verkauf und wird niemals verkauft.“
Die Monarchie und Kanadas nationale Identität
Kanadas Botschafter im Vereinigten Königreich, Ralph Goodale, bekräftigte diese Position vergangene Woche beim Besuch des Königs in der kanadischen Hochkommission in London: „Der Premierminister hat klar gemacht, dass Kanada nicht zum Verkauf steht – jetzt nicht, niemals.“ Er fügte hinzu: „Der König als Staatsoberhaupt wird diese Botschaft kraftvoll unterstreichen.“
In den vergangenen Monaten hat Charles mehrfach subtile Signale seiner Verbundenheit mit Kanada gezeigt – durch das Tragen kanadischer Orden, das Selbstverständnis als König von Kanada und seine Beschreibung der Nationalflagge als „ein Symbol, das stets Stolz und Bewunderung auslöst.“
Der Besuch fällt in eine diplomatisch heikle Zeit: Der britische Premierminister Keir Starmer strebt engere Beziehungen zu Trump an, insbesondere in den Bereichen Handel und Ukrainekrieg. Im Februar überbrachte Starmer Trump im Weißen Haus eine persönliche Einladung von König Charles zu einem zweiten Staatsbesuch – ein beispielloser Schritt, der in Kanada auf Kritik stieß.
Als Monarch von 15 Nationen, darunter Kanada, steht Charles vor der Herausforderung, diplomatische Ausgewogenheit zu wahren. Während er die Beziehungen zu den USA offenhält, sendet sein Besuch ein starkes Signal für Kanadas politische Autonomie und demokratische Werte.