Veröffentlichungsdatum: 11.06.2025 21:15 / Welt Nachrichten

Kosovo nimmt 50 abgeschobene Migranten aus den USA auf

Kosovo nimmt 50 abgeschobene Migranten aus den USA auf

Kosovo erklärt sich bereit, bis zu 50 aus den USA abgeschobene Migranten aufzunehmen – als Teil von Trumps Migrationsstrategie.

Kosovo nimmt begrenzte Zahl US-Abgeschobener auf

Die Regierung des Kosovo bestätigte am Mittwoch, dass sie im Rahmen eines einjährigen Abkommens bis zu 50 aus den Vereinigten Staaten abgeschobene Migranten vorübergehend aufnehmen wird. Diese Entscheidung folgt auf eine laufende US-Initiative unter Präsident Donald Trump, die Abschiebungspolitik durch Abkommen mit Drittstaaten auszuweiten.

„Die Regierung hat ihre Bereitschaft erklärt, sich zu beteiligen, mit der Möglichkeit, Einzelpersonen aus einem vorgeschlagenen Pool auszuwählen, sofern sie bestimmte Kriterien im Hinblick auf Rechtsstaatlichkeit und öffentliche Ordnung erfüllen“, hieß es in einer Erklärung der Regierung in Pristina. Das Abkommen signalisiert eine wachsende Kooperation zwischen Washington und kleineren Partnerstaaten bei kontrollierter Abschiebung von Migranten.

Die Nationalitäten der Betroffenen wurden bislang nicht veröffentlicht. Das Abkommen kommt nur wenige Wochen nach dem Urteil des US Supreme Court, das den temporären Schutzstatus (TPS) für rund 500.000 Migranten aus Ländern wie Venezuela, Haiti, Kuba und Nicaragua aufgehoben hatte. Gleichzeitig gibt es Hinweise auf US-Bemühungen, auch andere Balkanländer wie Serbien für ähnliche Abkommen zu gewinnen.

Geopolitische Vereinbarungen und wirtschaftliche Anreize

Als eines der ärmsten Länder Europas ist Kosovo Berichten zufolge offen für Vereinbarungen, die wirtschaftlichen Nutzen versprechen. Auch wenn keine offizielle Aussage der USA zu Zahlungen vorliegt, erinnert das Abkommen an ähnliche frühere Vereinbarungen zur Stärkung des kosovarischen Staatshaushalts.

2022 hatte Dänemark eine Vereinbarung mit Kosovo getroffen, wonach 300 ausländische Strafgefangene im Gefängnis von Gjilan untergebracht werden sollen. Diese Maßnahme soll dem Land Einnahmen in Höhe von 217 Millionen US-Dollar bringen. Im vergangenen Monat kündigte zudem Großbritannien Pläne an, in Kosovo und anderen Balkanländern sogenannte Rückführungszentren für abgelehnte Asylbewerber zu prüfen.

Ein Sprecher des US-Außenministeriums lobte die Zusammenarbeit mit Pristina: „Wir sind unserem Partner Kosovo dankbar, dass er Drittstaatsangehörige aus den USA aufnimmt und ihre sichere Rückführung in die Herkunftsländer erleichtert.“ Man begrüße diese Kooperation als Teil einer zentralen Priorität der Trump-Regierung, äußerte sich jedoch nicht zu möglichen finanziellen Ausgleichszahlungen.

Im Kosovo selbst sorgt die Bereitschaft zur Aufnahme von Migranten immer wieder für innenpolitische Debatten. Menschenrechtsgruppen und Oppositionsparteien äußern regelmäßig Bedenken hinsichtlich Transparenz, Rechtsstaatlichkeit und der Belastung der ohnehin begrenzten Infrastruktur des Landes.

Mit dem fortschreitenden Ausbau der Abschiebepolitik unter Präsident Trump wird erwartet, dass solche Drittstaatenvereinbarungen künftig eine größere Rolle spielen. Das Kosovo-Modell könnte als Vorlage für künftige internationale Abschiebeabkommen dienen, bei denen sicherheitspolitische, geopolitische und wirtschaftliche Interessen miteinander verknüpft werden.