
Trump kritisiert Musks Gründung der America Party
Präsident Trump weist den Start von Elon Musks „America Party“ als spaltend und in den USA wenig erfolgversprechend zurück.
Trump nennt Musks Drittparteiversuch „lächerlich“
Präsident Donald Trump kritisierte scharf die Ankündigung von Elon Musk, eine neue Drittpartei namens „America Party“ zu gründen, und erklärte, dass solche Bestrebungen im amerikanischen System „nie funktioniert“ hätten. Vor dem Abflug mit der Air Force 1 in Bedminster, New Jersey, äußerte sich Trump direkt zu Musks Schritt, der auf eine virale Online-Umfrage zur politischen Erneuerung folgte. „Ich finde es lächerlich, eine dritte Partei zu gründen“, so Trump. „Wir haben großen Erfolg mit der Republikanischen Partei. Die Demokraten haben ihren Weg verloren, aber es war schon immer ein Zwei-Parteien-System. Eine dritte Partei stiftet nur Verwirrung.“
Trump betonte, dass das amerikanische System auf zwei große Parteien ausgelegt sei und stufte Drittparteiversuche als historisch aussichtslos ein. „Drittparteien haben nie funktioniert. Er kann damit Spaß haben, aber ich halte es für lächerlich“, sagte Trump und unterstrich damit seine Überzeugung von Stabilität und Effektivität des Zwei-Parteien-Systems.
Musks „America Party“ und politische Spannungen
Elon Musk, Unternehmer und Eigentümer von X, verkündete auf seiner Plattform die Gründung der „America Party“ und verwies dabei auf die Unzufriedenheit vieler mit dem als korrupt empfundenen Establishment. Dem Schritt war eine virale Umfrage am 4. Juli vorausgegangen, bei der mehr als 1,2 Millionen Teilnehmer mit über zwei zu eins für die Gründung einer neuen Partei stimmten. „Mit einem Verhältnis von 2 zu 1 wollen Sie eine neue Partei – und Sie sollen sie bekommen“, schrieb Musk. Er argumentierte, das bestehende System mit Republikanern und Demokraten sei eher ein „Ein-Parteien-System, keine Demokratie“. Musks Partei wolle „Ihre Freiheit zurückgeben“.
Das Ziel der America Party ist laut Musk, einige Sitze im Kongress zu gewinnen und so einen entscheidenden Block zu bilden, um die seiner Meinung nach schlimmsten Auswüchse beider großer Parteien zu verhindern. Musk äußerte zudem wachsende Bedenken hinsichtlich der aktuellen Regierungsausgaben und politischen Richtung, ohne das jüngst unterzeichnete 3,3-Billionen-Dollar-Gesetz des Präsidenten direkt zu erwähnen.
Trump setzte seine Kritik anschließend auf Truth Social fort, zeigte sich enttäuscht über Musks Verhalten und verwies auf eine Verschlechterung des Verhältnisses. Er betonte, Drittparteien würden nur „vollständige und totale Unruhe und Chaos“ verursachen – das gebe es schon genug bei den „radikalen Linken Demokraten“.
Trump brachte Musks Opposition auch mit einem jüngsten Gesetzeserfolg in Verbindung. Das als „Big, Beautiful Bill“ bezeichnete Gesetz hebt die Bundesvorgabe für Elektrofahrzeuge (EV) auf und stärkt die freie Wahl der Verbraucher. Trump betonte, er habe sich immer gegen eine EV-Pflicht ausgesprochen, und der neue Gesetzentwurf ermögliche den Bürgern, jedes gewünschte Fahrzeug – elektrisch, benzin- oder hybridbetrieben – zu kaufen. Der Präsident offenbarte zudem, dass er Musks Wunsch ablehnte, einen engen Freund zum NASA-Chef zu machen, und verwies dabei auf Interessenskonflikte und den Schutz der Öffentlichkeit.
Geringe Chancen für Drittparteien in den USA
Die Auseinandersetzung um die America Party unterstreicht die langjährigen Hürden für Drittparteien in den USA. Das Wahlsystem mit Wahlmännerkollegium, Mehrheitswahlrecht und komplexen Zulassungsregeln bevorzugt traditionell die beiden großen Parteien. Frühere Drittparteiversuche wie Ross Perots fast 19 Prozent der Stimmen 1992 und Teddy Roosevelts Bull Moose-Kampagne 1912 führten selten zu dauerhafter Wirkung oder Wahlerfolg. Auch Persönlichkeiten wie Ralph Nader oder Gary Johnson konnten die strukturellen Hürden nicht überwinden.
Die Gründung der America Party zeigt die anhaltende Unzufriedenheit mit der etablierten Politik. Doch wie Trump betonte, bleiben die Hindernisse für dauerhaften Erfolg groß. Beide Führungspersönlichkeiten stehen nun verstärkt im Rampenlicht, was die zunehmenden Spannungen im politischen Klima der USA widerspiegelt.