Veröffentlichungsdatum: 03.07.2025 16:28 / Welt Nachrichten Robb Woodwerth Robb Woodwerth

Mamdani sorgt mit Plan für gemeinschaftliches Wohnen in New York für Debatte

Mamdani sorgt mit Plan für gemeinschaftliches Wohnen in New York für Debatte

Ein Video zeigt, wie der Bürgermeisterkandidat von New York, Zohran Mamdani, gemeinschaftliches Wohnen propagiert und damit eine heftige Debatte über Eigentumsrechte und Stadtpolitik entfacht.

Wiederaufgetauchte Videos zeigen sozialistische Wohnvision

Zohran Mamdani, demokratischer Sozialist und Kandidat für das Amt des Bürgermeisters von New York City, steht nach wieder aufgetauchten Videos, in denen er sich für gemeinschaftliches Wohnen und öffentliches Eigentum an Wohnungen ausspricht, unter verstärkter Beobachtung. In einem Video aus dem Jahr 2021 ruft Mamdani auf einer Konferenz andere Sozialisten dazu auf, keine Kompromisse einzugehen und Ziele wie die „Aneignung der Produktionsmittel“ zu verfolgen.

In einem weiteren von The Gravel Institute veröffentlichten Video schlägt Mamdani vor, Wohnen von einer privaten Ware in ein öffentliches Gut zu verwandeln. Er befürwortet die Umwandlung von Luxuswohnungen in gemeinschaftliche Wohnformen mit gemeinsamer Waschküche, Lebensmittelkooperativen, Badehäusern und mehr. „Warum werden so viele Menschen obdachlos? Nicht, weil es zu wenig Wohnungen gibt. Es liegt daran, dass das Unterbringen von Menschen nicht das Hauptziel von Entwicklern oder Vermietern ist. Ihr Ziel ist es, Profit zu machen“, argumentiert Mamdani im Video.

Laut Mamdani liegt die Ursache der Wohnkrise in der Kommerzialisierung von Wohnraum, die Wohnungen als Produkte statt als Grundbedürfnisse behandelt. Als Beispiel nennt er das kommunale Wohnungsmodell des Nachkriegs-Wiens, weist jedoch darauf hin, dass auch heute viele Wiener Miete zahlen und ein erheblicher Teil des Wohnraums privat bleibt.

In seiner Vision beschreibt Mamdani gemeinschaftliche Nachbarschaften mit geteilten Küchen, Apotheken, Hörsälen, Schwimmbädern und Community Land Trusts, um privaten Wohnraum in gemeinschaftliches Eigentum zu überführen. „Wenn wir die Wohnungskrise beenden wollen, muss die Lösung in der vollständigen Entkommerzialisierung des Wohnens liegen“, sagt er. „Das heißt, allen qualitativ hochwertigen Wohnraum als Menschenrecht zu garantieren.“

Politische Reaktionen verschärfen Bürgermeisterwahlkampf

Präsident Donald Trump reagierte scharf auf Mamdanis Aussagen, bezeichnete ihn als „100% kommunistischen Verrückten“ und schwor, New York City zu retten, falls Mamdani gewählt werde. In sozialen Medien drohte Trump, der Stadt die Bundesmittel zu entziehen, sollte Mamdani „sich nicht benehmen“, und erklärte: „Ich halte alle Hebel in der Hand und habe alle Karten. Ich werde New York City retten und es wieder 'Hot' und 'Great' machen, genau wie die USA!“

Mamdani selbst weist das Etikett „Kommunist“ als Ablenkung zurück und betont, dass seine Vorschläge grundlegende Ungleichheiten adressieren und eine Lösung für die anhaltende Wohnungskrise der Stadt bieten. Kritiker argumentieren hingegen, dass gemeinschaftliches Wohnen und öffentliches Eigentum die Eigentumsrechte und das wirtschaftliche Gefüge der Stadt bedrohen.

Die Kontroverse ist zum Mittelpunkt des Bürgermeisterwahlkampfs geworden und verdeutlicht die tiefen ideologischen Gräben über die Zukunft des Wohnens in New York. Mit dem Näherrücken der Wahl werden die Debatten über öffentliche und private Lösungen der Wohnungskrise und die Rolle der Regierung im Leben der Bürger voraussichtlich weiter zunehmen.