Veröffentlichungsdatum: 17.07.2025 11:56 / Welt Nachrichten Karl Bernestein Karl Bernestein

Maurene Comey entlassen; Epstein-Tod erneut im Fokus

Maurene Comey entlassen; Epstein-Tod erneut im Fokus

Die Staatsanwältin Maurene Comey in Manhattan wurde nach prominenten Fällen entlassen; Epsteins Suizid 2019 steht erneut im Mittelpunkt.

Hochkarätige Staatsanwältin vor dem Hintergrund von Umstrukturierungen im Justizministerium entlassen

Maurene Comey, Tochter des ehemaligen FBI-Direktors James Comey und prominente Staatsanwältin im Büro des US-Staatsanwalts in Manhattan, wurde am Mittwoch entlassen. Die Entscheidung wurde von einem Beamten des Justizministeriums bestätigt, wobei die genauen Gründe für ihre Kündigung als Senior Trial Counsel zunächst nicht genannt wurden. Comey war an hochkarätigen Fällen gegen Sean „Diddy“ Combs, Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell beteiligt.

Das plötzliche Ausscheiden von Maurene Comey fällt in eine Phase bedeutender Veränderungen beim US-Staatsanwaltsbüro in Manhattan. Bereits in diesem Jahr traten andere leitende Staatsanwälte wie Matthew Podolsk und Danielle Sassoon zurück oder schieden aus, nachdem umstrittene Entscheidungen des Justizministeriums zu internen Umstrukturierungen geführt hatten. Jüngste Schritte der Trump-Regierung, DOJ-Anwälte zu entlassen, die in Fällen gearbeitet haben, die innerhalb der Regierung für Frustration sorgten, verschärfen die Umbrüche weiter. Maurene Comey galt wegen früherer Konflikte ihres Vaters mit Präsident Trump als mögliches Ziel für eine Entlassung.

Epstein-Fall und erneute Debatte über Tod im Gefängnis

Das Timing von Comeys Entlassung hat das Interesse an der Untersuchung und den Folgen von Jeffrey Epsteins Tod im Bundesgewahrsam 2019 neu entfacht. Alan Dershowitz, Epsteins ehemaliger Anwalt, erklärte kürzlich in einem Gastbeitrag, dass die Beweise für einen Suizid Epsteins sprechen, er es jedoch für „wahrscheinlich“ halte, dass Gefängnispersonal ihm dabei geholfen habe. Dershowitz verwies auf defekte Überwachungskameras, fehlende Wärter und die Verlegung von Epsteins Zellengenossen als Indizien für eine mögliche Unterstützung, lehnt aber entschieden ab, dass jemand anderes als Epstein letztlich verantwortlich war.

Der Epstein-Fall bleibt eine Quelle weitverbreiteter Spekulationen und Verschwörungstheorien, insbesondere im Hinblick auf eine angebliche „Klientenliste“. Das FBI und das Justizministerium bestätigten in einem Memo, das Anfang des Monats veröffentlicht wurde, dass es keine solche Liste gibt und dass die Überprüfung der Akten abgeschlossen ist. Es wurden keine neuen Namen genannt und die Bundesuntersuchungen stützen weiterhin das Suizid-Ergebnis. Dershowitz bestätigte die Angaben der Regierung, ergänzte jedoch, dass vom FBI befragte Ankläger mehrere angebliche „Klienten“ genannt hätten, deren Identitäten weiterhin von Gerichten geheim gehalten werden, und forderte die Medien auf, ihre Freigabe zu beantragen.

Die einzige Person, die im Bundesprozess wegen Menschenhandels verurteilt wurde, ist weiterhin Ghislaine Maxwell, Epsteins ehemalige Partnerin, die derzeit Berufung gegen ihr Urteil einlegt und eine 20-jährige Haftstrafe verbüßt. Das öffentliche Interesse an der umfassenden Untersuchung hält an, da Befürworter weiterhin volle Transparenz zu Epsteins Kontakten und den Umständen seines Todes fordern.

Das Ausscheiden von Maurene Comey, deren Karriere mit diesen aufsehenerregenden Rechtsstreitigkeiten verbunden war, fügt sowohl den Personalentscheidungen des Justizministeriums als auch den anhaltenden Auswirkungen eines der berüchtigtsten Strafverfahren der jüngeren Vergangenheit eine weitere Ebene der Prüfung hinzu. Während der Fokus nun auf neuer Führung im US-Staatsanwaltsbüro in Manhattan liegt, bleiben Fragen zu Verantwortlichkeit, Transparenz und der zukünftigen Ausrichtung prominenter Strafverfahren im Zentrum der öffentlichen Debatte.