
Maxwell-Familie klagt über unfaires Verfahren; Trump verteidigt Justizministerium im Epstein-Fall
Maxwells Familie beklagt ein unfaires Verfahren während der Berufung, Trump bezeichnet den Epstein-Skandal als demokratische Ablenkung und verteidigt die Maßnahmen des Justizministeriums.
Maxwell legt Berufung ein – Familie sieht Unrecht
Die Familie von Ghislaine Maxwell, der einzigen verurteilten Komplizin von Jeffrey Epstein, hat ihre Vorwürfe über ein unfaires Verfahren verstärkt und prüft weitere rechtliche Schritte. Maxwell, die eine 20-jährige Haftstrafe wegen Menschenhandels in FCI Tallahassee verbüßt, legt weiterhin Berufung gegen ihre Verurteilung ein. Ihr Anwaltsteam bereitet eine Habeas-Corpus-Klage im Southern District of New York vor, um die Rechtmäßigkeit ihrer Inhaftierung anzufechten und auf mögliches staatliches Fehlverhalten hinzuweisen, das den Ausgang des Prozesses beeinflusst haben könnte.
Der Kernpunkt von Maxwells Berufung ist das 2007 mit Epstein und Bundesanwälten geschlossene Nichtverfolgungsabkommen, das nach Ansicht ihrer Anwälte auch Komplizen wie Maxwell hätte schützen sollen. Untere Gerichte haben dieses Argument bislang abgelehnt, nun könnte der Fall vor den Obersten Gerichtshof gelangen. „Falls notwendig, werden sie zu gegebener Zeit auch einen Antrag auf Habeas Corpus beim US-Bezirksgericht SDNY einreichen“, erklärte die Familie und betonte die Suche nach Gerechtigkeit auf Basis neuer Beweise oder behaupteten staatlichen Fehlverhaltens.
Trump und Justizministerium reagieren auf Transparenzforderungen
Die Kontroverse um den Epstein-Fall bleibt angespannt, da das Justizministerium und das FBI ihre Aktenprüfung kürzlich ohne neue Informationen für die Öffentlichkeit abgeschlossen haben. Die Behörden erklärten, dass keine belastende Kundenliste gefunden wurde und der Großteil der nicht veröffentlichten Akten Minderjährige oder Opfer betrifft. Zehntausende Videos und Bilder mit illegalem Material werden nicht veröffentlicht. Dennoch argumentieren Maxwells Unterstützer, dass sie auf Grundlage eines gebrochenen Regierungsversprechens ungerecht inhaftiert sei.
Präsident Donald Trump äußerte sich zu dem Fall und unterstützte Generalstaatsanwältin Pam Bondi darin, „glaubwürdige“ Epstein-Dokumente nach eigenem Ermessen zu veröffentlichen, während er das öffentliche Interesse am Fall herunterspielte. Trump beschuldigte den ehemaligen FBI-Direktor James Comey sowie die früheren Präsidenten Barack Obama und Joe Biden, Dokumente gefälscht zu haben, wofür es jedoch keine Beweise gibt. Er sagte Reportern: „Sie hat das sehr gut gemacht, und es liegt an ihr, was sie für glaubwürdig hält, sollte veröffentlicht werden.“
Trump verteidigte Bondis Vorgehen weiter in Besprechungen und in sozialen Medien und bezeichnete das erneute Interesse an Epstein als „demokratischen Schwindel“, der von den Erfolgen seiner Regierung ablenken solle. Er kritisierte Republikaner, die sich auf Epstein konzentrierten, und sagte: „Sie folgen dem Drehbuch der Demokraten – nicht anders als bei Russland, Russland, Russland und all den anderen Täuschungen.“
Inmitten fortlaufender Berufungen und rechtlicher Debatten bleibt die Öffentlichkeit frustriert über den Mangel an neuen Informationen. Während Maxwells Familie weiter für ihre Freilassung kämpft und Trumps Regierung Verschwörungstheorien zurückweist, wirft der Fall weiterhin einen langen Schatten auf die amerikanische Politik und das Justizsystem. Die rechtlichen und politischen Folgen dürften anhalten, da neue Anträge und Ermittlungen folgen.