Veröffentlichungsdatum: 15.07.2025 16:08 / Welt Nachrichten Alderson Couper Alderson Couper

Oberstes Gericht billigt Trumps Entlassungen im Bildungsministerium

Oberstes Gericht billigt Trumps Entlassungen im Bildungsministerium

Das Oberste Gericht erlaubt der Trump-Regierung, Entlassungen im Bildungsministerium vorzunehmen und ebnet den Weg für mehr staatliche Kontrolle.

Oberstes Gericht genehmigt weitreichende Entlassungen auf Bundesebene

Das Oberste Gericht der USA hat eine wegweisende Entscheidung getroffen und erlaubt der Trump-Regierung, Massenentlassungen im Bildungsministerium durchzuführen. Damit wird Präsident Donald Trumps umfassender Plan vorangetrieben, die Behörde abzubauen und viele ihrer Aufgaben an die Bundesstaaten zurückzugeben. In einem Urteil von 6:3 im Fall McMahon gegen den Staat New York setzte das Gericht eine Anordnung eines niedrigeren Gerichts vorübergehend aus, die rund 1.400 zuvor entlassene Mitarbeiter wieder eingestellt hätte – ein Wendepunkt in Trumps Bemühungen, die föderale Bildungsaufsicht neu zu gestalten.

Die Entscheidung des Gerichts steht im Einklang mit jüngsten Eilentscheidungen zugunsten von Trumps Initiativen, den föderalen Verwaltungsapparat zu verschlanken. Trump feierte das Urteil auf Truth Social als „großen Sieg für Eltern und Schüler“ und erklärte: „Die Trump-Regierung kann die Aufgaben des Bildungsministeriums an die Bundesstaaten zurückgeben.“

Bildungsministerin Linda McMahon, die im März die Entlassungen von der Hälfte der Mitarbeiter eingeleitet hatte, verkündete noch im selben Monat gemeinsam mit Trump per Erlass die vollständige Auflösung der Behörde. Für eine komplette Schließung ist allerdings die Zustimmung des Kongresses erforderlich; das Urteil des Obersten Gerichts ermöglicht der Regierung jedoch, den Personalabbau und die Neustrukturierung des Systems voranzutreiben.

Arbeitsmarktprogramme wechseln ins Arbeitsministerium

Parallel zu den Entlassungen hat die Trump-Regierung angekündigt, dass das Arbeitsministerium künftig ausgewählte Arbeits- und Ausbildungsprogramme des Bildungsministeriums verwalten wird. Im Rahmen einer neuen Inter-Agency-Vereinbarung übernimmt das Arbeitsministerium die Durchführung von Erwachsenenbildung, Familienalphabetisierung und berufsbildenden Programmen, während das Bildungsministerium die gesetzliche Aufsicht behält.

Ministerin McMahon argumentiert, dass die Bündelung der Programme langjährige Ineffizienzen behebt: „Die aktuelle Struktur mit verschiedenen Bundesbehörden, die jeweils Teile des Arbeitsportfolios verwalten, ist ineffizient und doppelt.“ Arbeitsministerin Lori Chavez-DeRemer ergänzte, der Schritt solle die Programme „für Studierende, Familien und Lehrkräfte effizienter machen“.

Diese Änderungen kommen zu einem kritischen Zeitpunkt: Mehr als jeder zehnte junge Amerikaner arbeitet nicht oder besucht keine Schule, und es gibt Engpässe bei Fachkräften. Die Trump-Regierung sieht die Partnerschaft als Beitrag dazu, „Amerika wieder qualifiziert zu machen“, indem die Arbeitsförderung besser auf die Bedürfnisse der Bundesstaaten zugeschnitten wird.

Debatte um Motive und Folgen

Die Entscheidung des Obersten Gerichts erfolgte als Reaktion auf Klagen von 20 demokratisch geführten Bundesstaaten, die argumentierten, die Entlassungen würden das Bildungsministerium daran hindern, gesetzliche Pflichten zu erfüllen, etwa die Zertifizierung von Hochschulen für Bundesfördermittel. Richter Myong Joun hatte in der ausgesetzten Anordnung festgestellt, dass „die wahre Absicht der Regierung darin besteht, das Ministerium ohne gesetzliche Grundlage abzuschaffen“.

Richterin Sonia Sotomayor kritisierte in ihrer abweichenden Meinung die Entscheidung als „unvertretbar“: „Wenn die Exekutive öffentlich ankündigt, das Gesetz zu brechen und dies dann umsetzt, ist es Aufgabe der Justiz, diese Gesetzlosigkeit zu stoppen, nicht zu beschleunigen.“

Die Lehrergewerkschaft National Education Association (NEA) befindet sich weiterhin im Streit mit der Regierung über deren Bildungspolitik. Bei der Juli-Konferenz der NEA wurde bekannt, dass Mitglieder den Widerstand gegen Trump über das Unterrichten von Grundlagen stellen. Die Gewerkschaft hat zudem Maßnahmen gegen Trumps Politik bezüglich Demokratie, Einwanderung und Bildung gebilligt – ein Zeichen für die Polarisierung rund um die Bildungsreform.

Trotz Kritik betont das Bildungsministerium, dass die Unterstützung für Schüler, Studierende mit besonderen Bedürfnissen, Kreditnehmer und andere Schlüsselgruppen fortgeführt wird. McMahon bekräftigte das Ziel, „Exzellenz im amerikanischen Bildungssystem wiederherzustellen“ und hob hervor, dass der Wandel „gesetzestreu und verantwortungsbewusst unter Einbindung des Kongresses“ umgesetzt werde.

Während die Trump-Regierung ihren Kurs der Rückgabe der Bildungshoheit an die Bundesstaaten fortsetzt, dürften rechtliche und politische Auseinandersetzungen anhalten. Die vollständigen Auswirkungen dieser Strukturänderungen werden sich erst zeigen, wenn Schulen, Familien und Lehrkräfte sich auf eine neue Ära der Bundesbildungspolitik einstellen.