
Richter stoppt Trumps Zwei-Geschlechter-Passregelung in den USA
Eine von Biden ernannte Richterin hat Trumps Politik gestoppt, US-Pässe auf männlich und weiblich zu beschränken, da dies trans Personen schadet.
Bundesgericht setzt landesweite Aussetzung durch
Eine von Präsident Biden ernannte Bundesrichterin hat eine einstweilige Verfügung gegen die Anordnung der Trump-Regierung erlassen, US-Pässe nur auf die Geschlechter männlich und weiblich zu begrenzen. Das Urteil von Richterin Julia Kobick aus Massachusetts setzt die Politik vorübergehend für alle Amerikaner außer Kraft, während ein Verfahren gegen die Regelung läuft.
Die Politik der Trump-Regierung, die auf einer von Präsident Donald Trump unterzeichneten Anordnung basiert, schaffte den „X“-Geschlechtseintrag für nicht-binäre, intersexuelle und trans Personen ab. Zuvor konnten Antragsteller auf ihren Pässen ein neutrales Geschlecht angeben oder sich selbst identifizieren – dies wurde nun rückgängig gemacht und von vielen als gezielter Angriff auf trans Personen kritisiert.
Richterin Kobick stellte fest, dass die Kläger mit großer Wahrscheinlichkeit erfolgreich sein werden und erklärte, dass die Politik sowohl diskriminierend aufgrund des Geschlechts als auch „willkürlich und unbegründet“ sei. Sie schrieb, dass trans und nicht-binäre Menschen, die mit Pässen reisen müssen, die nicht ihrer Geschlechtsidentität entsprechen, einem höheren Risiko für psychische Belastungen, Belästigung und Gewalt ausgesetzt sind. Die Entscheidung verweist auf Studien und medizinische Standards, wonach korrekte Ausweisdokumente essenziell für die psychische Gesundheit trans Personen sind.
Das Gericht befand zudem, dass die Regierung nicht belegen konnte, dass die Einschränkung der Geschlechterauswahl einem wichtigen staatlichen Interesse dient. Kobick betonte auch Risiken für Sicherheit und Privatsphäre: Die Politik könne Menschen zwangsweise „outen“, wenn sie ihren Pass vorzeigen, was sie potenziell gefährde.
Politik und rechtliche Argumente bleiben umstritten
Trumps Anordnung mit dem Titel „Frauen vor Gender-Ideologie-Extremismus schützen und biologische Wahrheit in der Bundesregierung wiederherstellen“ wies Behörden an, nur männlich und weiblich als rechtliche Geschlechter anzuerkennen. Die Anordnung argumentierte, dass die Anerkennung zweier Geschlechter für öffentliche Sicherheit, Würde und wissenschaftliche Integrität unerlässlich sei und warnte, dass umfassendere Geschlechterregelungen die Rechte von Frauen und das amerikanische System untergraben könnten.
Die Aussetzung des Gerichts bleibt bestehen, solange das Verfahren läuft. Das Außenministerium wird voraussichtlich der einstweiligen Verfügung folgen, während weitere rechtliche Argumente geprüft werden. Der Ausgang des Falls könnte einen bedeutenden Präzedenzfall für die Bundespolitik zu Geschlechtsidentität und Ausweisdokumenten in den USA setzen.