
Delaware legalisiert assistierten Suizid
Gouverneur Matt Meyer unterzeichnete das Gesetz „End-of-Life Options Act“, das assistierten Suizid in Delaware ab nächstem Jahr erlaubt.
Delaware wird elfter US-Bundesstaat mit Sterbehilfe-Gesetz
Delawares Gouverneur Matt Meyer unterzeichnete am Dienstag ein historisches Gesetz, das es unheilbar kranken Erwachsenen ermöglicht, medizinisch assistierten Suizid in Anspruch zu nehmen. Damit wird Delaware der elfte US-Bundesstaat, der Sterbehilfe gesetzlich erlaubt – neben Kalifornien, Oregon, Washington und anderen.
Das Gesetz „End-of-Life Options Act“ erlaubt geistig fähigen Erwachsenen, die an einer terminalen Krankheit leiden und eine Lebenserwartung von höchstens sechs Monaten haben, ein Rezept für ein tödliches Medikament zu beantragen und selbst zu verabreichen. Es tritt im nächsten Jahr in Kraft.
„Wir erkennen heute an, dass Mitgefühl auch in den letzten Momenten des Lebens zählt“, sagte Gouverneur Meyer bei der Unterzeichnung. „Jeder in Delaware sollte das Recht haben, sein letztes Kapitel mit Frieden, Würde und Kontrolle zu erleben.“
Das Gesetz enthält Sicherheitsmaßnahmen wie zwei verpflichtende Wartezeiten, eine zweite ärztliche Meinung zur Bestätigung der Diagnose und Prognose sowie die Aufklärung über alternative Optionen wie Palliativpflege, Schmerzbehandlung, Hospiz und weitere unterstützende Maßnahmen.
Zwischen Selbstbestimmung, Mitgefühl und Kontrolle
Meyer bezeichnete das neue Gesetz als Sieg für persönliche Autonomie und Menschlichkeit. „Diese Unterzeichnung ist ein Akt der Leidenslinderung und ein Trost für Familien – zu wissen, dass ihre Liebsten in Würde und umgeben von nahestehenden Menschen gehen konnten“, so Meyer. Nach jahrelangen Debatten sei die Verabschiedung von HB 140 ein Zeichen des wachsenden öffentlichen Rückhalts.
Gesponsert wurde der Gesetzentwurf vom demokratischen Abgeordneten Eric Morrison. Nachdem er in früheren Legislaturperioden gescheitert war, wurde er vergangenen Monat angenommen und nun unterzeichnet – damit endet fast ein Jahrzehnt intensiver Debatte.
Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Bryan Townsend, lobte das Gesetz als „Anerkennung der Selbstbestimmung und Menschlichkeit von Menschen, die unter unvorstellbarem Leiden durch eine terminale Erkrankung stehen.“ Er würdigte die Betroffenen und ihre Angehörigen, die ihre Geschichten öffentlich geteilt haben.
Mit dem neuen Gesetz reiht sich Delaware in eine Reihe internationaler Länder ein – darunter Kanada, Deutschland, die Schweiz und die Niederlande – die medizinisch assistiertes Sterben zulassen. Die Umsetzung wird von medizinischen Fachkräften, Patientenorganisationen und politischen Entscheidungsträgern anderer Bundesstaaten aufmerksam verfolgt werden.
Delaware wird nun Richtlinien entwickeln, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen und gleichzeitig ethische Standards und Patientenrechte zu wahren – in einem Bereich, der zutiefst persönlich ist.