
Richterin rügt Trump-Team in MS-13-Abschiebungsfall
Richterin Xinis kritisiert das Trump-Team wegen Verzögerungen im MS-13-Fall und mangelnder Einhaltung von Gerichtsanordnungen.
Bundesgericht verärgert über Verzögerungen im Abschiebungsverfahren
Ein Bundesrichter in Maryland hat Anwälte der Trump-Regierung scharf kritisiert wegen ihres Vorgehens im Abschiebungsfall von Kilmar Armando Abrego Garcia, einem salvadorianischen Migranten mit mutmaßlichen Verbindungen zur MS-13-Bande. Der jüngste Vorfall unterstreicht den anhaltenden Konflikt zwischen Justiz und Regierung über die Rückführung des Migranten aus El Salvador.
Richterin Paula Xinis wies am Dienstag einen Antrag des Justizministeriums auf Fristverlängerung zurück und verwies auf ein wiederholtes Muster von Verzögerungen und mangelnder Begründung. Der Antrag war am Tag der Frist eingereicht worden. "Sie beklagen sich vage in zwei Sätzen über 'erhebliche Ressourcen', die für beschleunigte Ermittlungen aufgewendet wurden", sagte Xinis und nannte die Belastungen "selbst verschuldet".
Die Richterin betonte, dass bereits fünf Anhörungen stattgefunden hätten und die Regierung nie zuvor signalisiert habe, mehr Zeit zu benötigen. "Zu behaupten, dass nun zusätzliche Zeit nötig sei, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, ist unglaubwürdig", entschied sie.
Wenige Stunden nach der Ablehnung reichten Anwälte der Trump-Regierung einen Antrag auf Abweisung des Falls ein, mit der Begründung fehlender Zuständigkeit. Eine Antwort von Richterin Xinis steht noch aus.
Der Fall geht auf einen früheren Gerichtsbeschluss des Obersten Gerichtshofs zurück, der die Rückführung von Abrego Garcia angeordnet hatte. Richterin Xinis hatte im April eine beschleunigte Beweisaufnahme angeordnet, um die Einhaltung dieser Anordnung zu prüfen.
Sie kritisierte wiederholt unvollständige und ausweichende Eingaben der Regierung und bezeichnete deren Bemühungen als "vorsätzlich und in böser Absicht". Auch ein Verweis auf ein Staatsgeheimnis durch einen Fußnotenhinweis auf einen anderen Fall wurde von ihr als unzureichend zurückgewiesen.
Die Regierung behauptet, Abrego Garcia sei Mitglied von MS-13, jedoch wurden bislang keine formellen Beweise vorgelegt. Trotz Anordnungen mehrerer Bundesrichter weigert sich die Regierung weiterhin, abgeschobene Migranten zurückzuführen.
Ob Richterin Xinis ein Ordnungsgeldverfahren einleiten wird, ist unklar, doch ihr Ton lässt auf wachsenden Unmut schließen. Der Fall steht exemplarisch für den Streit zwischen Trump-Regierung und Justiz über das Einwanderungsrecht, insbesondere in Bezug auf das "Alien Enemies Act" aus dem Jahr 1798.