
Senat uneinig: Trump steht vor Zerwürfnis der GOP wegen Iran-Angriff
Senatoren streiten über Kriegsbefugnisse, während Trump einen Angriff auf den Iran erwägt – dies führt zu Spannungen in der GOP und Debatten über America-First-Politik.
Streit im Senat über Kriegsbefugnisse während Trumps Iran-Abwägungen
Der US-Senat ist in eine hochkarätige Debatte über die verfassungsrechtlichen Kriegsbefugnisse verwickelt, während Präsident Donald Trump abwägt, ob er sich Israel im militärischen Vorgehen gegen den Iran anschließt oder die Diplomatie erneuert. Die angespannte Situation hat grundlegende Fragen zum Gleichgewicht zwischen Kongress und Weißem Haus wieder aufgeworfen und spaltet die normalerweise geschlossene MAGA-Basis sowie die Republikanische Partei.
Im Zentrum steht die Frage, ob nur der Kongress die Befugnis zum Kriegserklären besitzt oder ob der Präsident eigenständig Angriffe anordnen darf. Gesetzesvorlagen in Senat und Repräsentantenhaus fordern eine Debatte und Abstimmung, bevor militärische Gewalt gegen den Iran eingesetzt wird, und sollen die exekutive Macht kontrollieren sowie die verfassungsmäßige Rolle des Kongresses stärken. Das War Powers Act von 1973 regelt zudem die Grenzen und Benachrichtigungspflichten des Präsidenten bei Militäreinsätzen, auch wenn der Kongress seit dem Zweiten Weltkrieg keinen Krieg mehr erklärt hat.
Senator Rand Paul (Republikaner, Kentucky) betonte: „Es gibt keine verfassungsmäßige Autorität für den Präsidenten, jemanden zu bombardieren, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen.“ Paul äußerte die Hoffnung, dass Trumps „Instinkte für Zurückhaltung“ überwiegen und rief zur strikten Einhaltung der Verfassung auf. Andere wie der Mehrheitsführer im Senat, John Thune (Republikaner, South Dakota), meinen, Trump handle „absolut im Rahmen seiner Befugnisse“ und betonten die Dringlichkeit, den Iran an Atomwaffen zu hindern. Senator John Kennedy (Republikaner, Louisiana) nannte die Rechtslage „verworren“ und verwies auf die Realitäten politischer Blockaden im Kongress im Vergleich zu Exekutiventscheidungen.
Senator Tim Kaine (Demokrat, Virginia), der diese Woche eine Resolution zu den Kriegsbefugnissen einbrachte, sieht durch die aktuellen Entwicklungen die Dringlichkeit, die Befugnisse des Kongresses zu bekräftigen, verstärkt. „Einige Republikaner würden gerne mitten im Konflikt mit dem Iran stehen“, so Kaine, aber wenige würden das politische Risiko eingehen, den Krieg offiziell zu genehmigen und überlassen daher dem Präsidenten das Handeln.
Trump sieht Spaltung in der MAGA-Basis wegen Iran-Politik
Neben den parlamentarischen Debatten sieht sich Präsident Trump mit wachsenden Differenzen unter seinen treuesten Anhängern konfrontiert. Während sich Israel und der Iran tagelang in grenzüberschreitenden Angriffen befinden, warnten einige prominente MAGA-Stimmen und America-First-Konservative davor, dass eine US-Beteiligung Trumps Versprechen, das Land aus ausländischen Kriegen herauszuhalten, verraten könnte. Zu den Kritikern zählen Kommentator Tucker Carlson und Abgeordnete Marjorie Taylor Greene, während Vizepräsident JD Vance öffentlich für Trumps Kurs eintritt und zu Vertrauen in seine Entscheidungen aufruft.
Trump selbst spielt die Uneinigkeit herunter und betont: „Meine Unterstützer lieben mich heute noch mehr“ und bekräftigte erneut, dass „der Iran keine Atomwaffen bekommen darf.“ Er versicherte, dass jegliches Handeln dem amerikanischen Volk diene und seine Basis den Erwerb von Atomwaffen durch den Iran ablehnt. Analysten weisen jedoch darauf hin, dass Trumps Umgestaltung der GOP eine neue Koalition geschaffen hat, die nun durch das Risiko einer tieferen militärischen Verstrickung im Nahen Osten auf die Probe gestellt wird.
Während der Kongress die Kriegsbefugnisse debattiert und Trump über das weitere Vorgehen entscheidet, bleibt der Ausgang für die amerikanische Außenpolitik, die Verfassungsordnung und den innerparteilichen Zusammenhalt ungewiss. In den kommenden Tagen dürfte die Debatte sowohl auf dem Capitol Hill als auch in der Öffentlichkeit weitergehen, während Politiker, Regierung und MAGA-Basis die Komplexität von Kriegsbefugnissen und nationaler Sicherheit ausloten.