Veröffentlichungsdatum: 07.07.2025 11:13 / Welt Nachrichten Max Taiber Max Taiber

Texas-Fluten lösen Kritik an Trumps Wetter-Kürzungen aus

Texas-Fluten lösen Kritik an Trumps Wetter-Kürzungen aus

Kritiker machen Trumps Personalabbau beim Wetterdienst für die Fluten in Texas verantwortlich, während Behörden die Vorhersagen verteidigen.

Debatte um Flutkatastrophe in Texas und Bundespolitik

Die verheerenden Sturzfluten in Texas haben eine heftige Debatte über die Auswirkungen von Präsident Donald Trumps Sparmaßnahmen beim Nationalen Wetterdienst (NWS) und der Klimapolitik ausgelöst. Mindestens 59 Menschen, darunter 21 Kinder, kamen ums Leben, als der Guadalupe River nach den Überresten des Tropensturms Barry über die Ufer trat. Elf Kinder und ein Betreuer werden noch aus einem Sommerlager vermisst.

Kritiker wiesen rasch auf die jüngsten Stellenkürzungen in den Bundesbehörden für Wetterdienste als Faktor hin, der das Ausmaß der Katastrophe verschärft habe. Prominente politische Kommentatoren und demokratische Politiker argumentierten, dass Kürzungen unter der Trump-Regierung die Fähigkeit zur exakten Sturmvorhersage und schnellen Reaktion beeinträchtigt hätten. In sozialen Netzwerken und öffentlichen Erklärungen wurde der Regierung vorgeworfen, Ausgabenkürzungen über die öffentliche Sicherheit zu stellen. Einige machten auch Zweifel an der Klimawissenschaft für die Kürzungen verantwortlich.

Behörden und Meteorologen verteidigen die Vorhersagen

Sicherheitsministerin Kristi Noem ging auf einer Pressekonferenz am Samstag auf die Kritik ein. Sie räumte Mängel im Hochwasserwarnsystem ein, betonte jedoch, dass die Modernisierung der Technik bereits laufe. Noem bezeichnete das System als „veraltet“ und verwies auf die Unberechenbarkeit des Sturms. Meteorologen und Vertreter des NWS verteidigten unterdessen ihr Vorgehen und hoben hervor, dass rechtzeitig Flutwarnungen ausgegeben wurden.

Tom Fahy von der National Weather Service Employees Organization erklärte, die Vorhersagestellen seien angemessen besetzt gewesen und Warnungen seien rechtzeitig erfolgt. Der texanische Meteorologe Avery Tomasco ergänzte, dass eine Flutwarnung mehr als 12 Stunden vor dem Ereignis ausgegeben worden sei, und eine Warnung vor Sturzfluten kam drei Stunden bevor der Flusspegel anstieg. Auch andere Experten bestätigten, dass das Ausmaß der Katastrophe auf besonders unvorhersehbare und heftige Wetterbedingungen zurückzuführen war – nicht auf Fehler in der Prognose.

Trotz der rechtzeitigen Warnungen riss die Kritik an der Regierung nicht ab. Einige öffentliche Stimmen warfen dem Präsidenten vor, die Wetterbehörden im Zuge eines Angriffs auf die Klimaforschung geschwächt zu haben. Andere forderten Kongressuntersuchungen und mehr Verantwortung. Politiker wie der Abgeordnete Joaquin Castro und der Senator Scott Wiener wiesen auf unbesetzte Führungspositionen hin und forderten künftig stärkere Maßnahmen der Bundesbehörden.

Weißes Haus verurteilt Politisierung der Tragödie

Das Weiße Haus wies die Kritik scharf zurück und nannte es „beschämend und widerlich“, die Katastrophe für politische Angriffe zu instrumentalisieren. Pressesprecherin Abigail Jackson erklärte, der Wetterdienst habe professionell gehandelt, und Vorwürfe der Vernachlässigung seien „wiederholt von Meteorologen und Experten widerlegt worden“. Die Regierung lobte die Einsatzkräfte und sicherte Texas weiterhin Unterstützung bei den Aufräumarbeiten zu.

Die Tragödie am Guadalupe River verdeutlicht die anhaltende Debatte um die Rolle staatlicher Investitionen in öffentliche Sicherheit, Katastrophenschutz und Klimapolitik. Während Familien um die Opfer trauern und Rettungsmaßnahmen andauern, dürfte die Kontroverse die politische Diskussion über die Finanzierung des Wetterdienstes und die Reaktion der Regierung auf Naturkatastrophen weiter verschärfen.