
Thune drängt Senat-GOP, Trumps Megagesetz bis zum 4. Juli zu verabschieden
Mehrheitsführer Thune setzt alles daran, Trumps umfassendes Gesetzespaket bis zum 4. Juli trotz Meinungsverschiedenheiten in der GOP durchzusetzen.
Thune steuert die GOP durch schwierige Verhandlungen
Senatsmehrheitsführer John Thune arbeitet mit Hochdruck daran, das umfangreiche Gesetzespaket von Präsident Donald Trump – das sogenannte „große, schöne Gesetz“ – noch vor dem 4. Juli durch den Senat zu bringen. Trotz Widerstand von konservativen Haushältern und moderaten Republikanern bleibt Thune zuversichtlich, dass das Paket rechtzeitig auf dem Schreibtisch des Präsidenten landen wird.
In einem Interview aus seinem Büro erklärte Thune: „Wir müssen das schaffen, egal ob es Ende nächster Woche oder in die Woche des 4. Juli fällt. Es ist einfach zu wichtig.“ Er betonte, dass feste Fristen notwendig seien, um den Fortschritt im Senat aufrechtzuerhalten.
Das Senatsgesetz enthält eine Vielzahl von Prioritäten: die dauerhafte Verlängerung von Trumps Steuersenkungen von 2017, weitreichende Gesundheitsreformen, Rücknahmen von Energievergünstigungen der Biden-Ära sowie erhebliche Bundesausgabenkürzungen. Seit Anfang Juni wird verhandelt, die letzten Details sind veröffentlicht und die Abstimmung steht kurz bevor.
GOP-Fraktionen und politische Streitpunkte
Thune muss die Interessen unterschiedlicher Fraktionen in der Partei ausgleichen. Fiskalkonservative unter der Führung von Senator Ron Johnson fordern tiefere Ausgabenkürzungen – mehr als zwei Billionen Dollar in den nächsten zehn Jahren. Weitere Senatoren, darunter Susan Collins, Josh Hawley und Lisa Murkowski, äußern Bedenken wegen geplanter Änderungen an Medicaid und deren Auswirkungen auf ländliche Krankenhäuser und einkommensschwache Amerikaner.
Thune führt Einzelgespräche mit Kollegen und stimmt sich eng mit dem Weißen Haus ab, um die „optimale Balance“ für die notwendigen 51 Stimmen zu finden. Jeder einzelne Senator ist entscheidend.
Ein Knackpunkt ist die geplante Reduzierung der Medicaid-Providersteuer für Staaten, die Medicaid im Rahmen des Affordable Care Act ausgeweitet haben. Thune betont, dass der Missbrauch des Systems bekämpft, ländliche Krankenhäuser aber bei der Umstellung unterstützt werden sollen.
Auch der Deckel für den sogenannten SALT-Abzug (Steuerabzug für Staats- und Lokalsteuern) sorgt für Streit, insbesondere bei Abgeordneten aus Hochsteuerstaaten. Das Senatsgesetz lässt die Obergrenze bei 10.000 Dollar, während im Repräsentantenhaus weiter über einen Kompromiss verhandelt wird.
Reconciliation-Prozess und Ausblick
Hinter den Kulissen prüft der Parlamentsjurist des Senats das Gesetz auf Einhaltung der Byrd-Regel, die den Spielraum für den Haushaltsausgleich (Reconciliation) begrenzt. Thune betont, dass er die Entscheidungen des Parlamentsjuristen respektieren wird, sich aber an den von den Demokraten gesetzten Präzedenzfällen orientiert, um das eigene Programm maximal voranzubringen.
Thune bleibt optimistisch: „Wir geben alles, um so viel wie möglich von unserer Agenda durchzusetzen und im Rahmen des Erlaubten zu bleiben.“
Die kommenden Tage werden zeigen, ob Trumps Gesetzesvorhaben die Republikaner im Senat einen kann und rechtzeitig zum Unabhängigkeitstag verabschiedet wird. Das Ergebnis könnte Steuer-, Gesundheits- und Haushaltspolitik in den USA für Jahre prägen.