
Trump hebt Sanktionen gegen Syrien auf – Assad und Terrorgruppen ausgenommen
Trump hebt sämtliche Sanktionen gegen Syrien auf, behält jedoch Beschränkungen für Assad, Menschenrechtsverletzer und Terrorgruppen bei.
Exekutiverlass zur Unterstützung von Frieden und Stabilität
Präsident Donald Trump wird am Montagnachmittag einen Exekutiverlass unterzeichnen, mit dem alle US-Sanktionen gegen Syrien offiziell aufgehoben werden. Das Weiße Haus beschreibt diesen Schritt als Beitrag zur Förderung von Stabilität und Frieden in dem kriegsgebeutelten Land. Die neue Maßnahme soll Syriens Weg zur Einheit und Versöhnung unterstützen, während weiterhin harte Maßnahmen gegen Verantwortliche für Menschenrechtsverletzungen und Terrorismus bestehen bleiben.
Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, erläuterte, dass der Erlass weitreichende Sanktionen gegen Syrien aufhebt, jedoch Beschränkungen für den ehemaligen Präsidenten Bashar al-Assad, seine Verbündeten, Menschenrechtsverletzer, Drogenhändler, Personen, die mit chemischen Waffen in Verbindung stehen, ISIS und deren Unterstützer sowie iranisch unterstützte Gruppen beibehält. „Dies dient dazu, den Weg des Landes zu Stabilität und Frieden zu fördern und zu unterstützen“, so Leavitt. Präsident Trump bleibe „verpflichtet, ein Syrien zu unterstützen, das stabil, geeint und im Frieden mit sich selbst und seinen Nachbarn ist.“
Zielgerichtete Aufhebung von Sanktionen mit wichtigen Ausnahmen
Obwohl der Exekutiverlass einen bedeutenden Wandel in der US-Politik gegenüber Syrien markiert, müssen einige Sanktionen noch vom Kongress aufgehoben werden, andere bestehen bereits seit der Einstufung Syriens als Terrorunterstützerstaat im Jahr 1979. Die Regierung hat Syrien weiterhin nicht von dieser Liste gestrichen, was anhaltende Bedenken hinsichtlich terroristischer Verbindungen signalisiert.
Der Schritt folgt auf das Treffen von Präsident Trump mit dem syrischen Interimsführer Ahmed al-Sharaa im vergangenen Monat während einer diplomatischen Nahost-Reise. Al-Sharaas bemerkenswerter Wandel vom gesuchten Milizenführer mit einem Kopfgeld von 10 Millionen Dollar zum international anerkannten Staatsoberhaupt sorgte für Aufmerksamkeit. Seine Organisation, Hay’at Tahrir al-Sham (HTS), die sich als Abspaltung von al-Qaida gründete, stürzte Assad im März.
Offiziellen Angaben zufolge suchte al-Sharaa aktiv die Annäherung an die USA und unterbreitete weitreichende Angebote, darunter den Bau eines Trump Tower in Damaskus, eine Normalisierung mit Israel und US-Zugang zu syrischen Energiequellen. Er bemühte sich, das Image der HTS zu wandeln und eine inklusivere Regierungsführung zu versprechen.
Regionale Diplomatie und verbleibende Einschränkungen
Der neue Erlass fällt in eine Zeit, in der israelische und syrische Vertreter geheime Gespräche über ein mögliches Sicherheits- und Normalisierungsabkommen führen. Frühere US-Sanktionen umfassten weitreichende Finanzstrafen gegen jede Unterstützung der Assad-Regierung sowie das Verbot fast aller Geschäfte mit syrischen Unternehmen, insbesondere im Energiesektor. Syrische Banken waren weitgehend vom globalen Finanzsystem abgeschnitten.
Während die US-Regierung Sanktionen lockert, behält sie weiterhin erheblichen Einfluss auf Syriens Zukunft. Durch den Fortbestand von Sanktionen gegen Personen und Organisationen, die mit früheren Verstößen, Terrorismus oder Chemiewaffen in Verbindung stehen, signalisiert die USA ihr fortwährendes Engagement für Rechenschaft und Reformen. In den kommenden Wochen werden weitere Entwicklungen erwartet, während der Kongress die verbleibenden Sanktionen prüft und regionale Partner neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Syrien bewerten.