
Trump und Xi sprechen über Handel nach Deal-Streit
Trump bezeichnet das US–China-Telefonat als produktiv, nachdem er Peking Vertragsverletzungen vorgeworfen hatte.
Trump und Xi besprechen Handelsstreit in langem Telefonat
US-Präsident Donald Trump führte am Donnerstag ein anderthalbstündiges Telefonat mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, bei dem es hauptsächlich um den Status des im Mai abgeschlossenen Handelsabkommens zwischen den beiden Ländern ging. Trump bezeichnete das Gespräch als „sehr gut“ und betonte, dass es „zu einem sehr positiven Ergebnis für beide Länder“ geführt habe.
Das Gespräch erfolgte wenige Tage, nachdem Trump China beschuldigt hatte, die Bedingungen des Abkommens verletzt zu haben. Demnach sollte die USA ihre Zölle auf chinesische Importe von 145 % auf 30 % senken, während China seine Zölle auf US-Waren von 125 % auf 10 % reduzieren sollte.
Trotz der Spannungen bestätigten beide Staatschefs ihr Bekenntnis zum Abkommen und luden sich gegenseitig zu Staatsbesuchen ein. Xi lud Trump und First Lady Melania Trump nach China ein, während Trump Xi und dessen Frau Peng Liyuan in die Vereinigten Staaten einlud.
Trump bekräftigt Einigung trotz vorheriger Kritik
Nur eine Woche zuvor hatte Trump in sozialen Medien geschrieben, dass China das Abkommen „vollständig verletzt“ habe. US-Handelsbeauftragter Jamieson Greer bestätigte diese Haltung und verwies darauf, dass China nicht wie vereinbart nichttarifäre Handelshemmnisse abgebaut habe.
„Die Vereinigten Staaten haben ihren Teil erfüllt“, sagte Greer. „Die Chinesen verzögern absichtlich ihre Einhaltung – das ist völlig inakzeptabel.“
China forderte die USA derweil auf, diskriminierende Maßnahmen zu beenden und sich an die Vereinbarungen aus den hochrangigen Gesprächen zu halten. Ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington rief die USA auf, „ihre fehlerhaften Handlungen umgehend zu korrigieren.“
Trotz öffentlicher Kritik äußerte sich Trump später zuversichtlich über das Verständnis zwischen beiden Seiten. „Wir haben jede Komplexität geklärt“, sagte er bei einem Treffen mit dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz im Oval Office. „Wir sind in sehr guter Verfassung mit China und dem Handelsabkommen.“
Visapolitik bleibt Streitpunkt
Das Gespräch fand vor dem Hintergrund einer verschärften Überprüfung chinesischer Staatsangehöriger in den USA statt, insbesondere bei Studierenden. Die Trump-Regierung plant eine strengere Überprüfung und mögliche Aufhebung von Visa bei Sicherheitsbedenken.
Trump schlug jedoch am Donnerstag einen versöhnlicheren Ton an. „Wir wollen ausländische Studenten haben“, sagte er, „aber sie sollen überprüft werden.“
Während beide Nationen zwischen wirtschaftlicher Zusammenarbeit und strategischer Rivalität navigieren, signalisiert dieser Austausch eine mögliche Stabilisierung der Handelsgespräche – wenn auch unter weiterhin genauer Beobachtung.