Veröffentlichungsdatum: 28.06.2025 20:29 / Welt Nachrichten Gordie Wills Gordie Wills

Trumps Kurswechsel stärkt NATO-Einheit und Verteidigung

Trumps Kurswechsel stärkt NATO-Einheit und Verteidigung

Trump bekennt sich zur NATO, drängt Verbündete zu höheren Verteidigungsausgaben und feiert die US-Schläge gegen Iran beim Gipfel in Den Haag.

Vom Kritiker zum wichtigsten Verbündeten: Trumps NATO-Wandel

Präsident Donald Trump sprach sich auf dem dieswöchigen Gipfel in Den Haag nachdrücklich für die NATO aus und markierte damit einen dramatischen Wandel gegenüber seinen früheren Jahren der Skepsis und Unstimmigkeiten mit dem transatlantischen Bündnis. Früher für scharfe Kritik und Austrittsdrohungen bekannt, lobte Trump nun die europäischen Partner für ihr erneuertes Engagement für die kollektive Verteidigung und würdigte deren gewachsenen Patriotismus. „Ich bin anders gegangen als ich gekommen bin. Ich habe gesehen, dass diese Menschen ihr Land wirklich lieben“, so Trump nach dem Gipfel.

Dieser Wandel kommt, nachdem die NATO-Mitglieder sich darauf geeinigt haben, das gemeinsame Verteidigungsziel von 2 % auf 5 % des BIP mehr als zu verdoppeln. Diese historische Änderung folgt auf jahrelanges Drängen der USA auf eine gerechtere Lastenverteilung, und Trumps zuvor umstrittene Forderungen scheinen nun nachhaltige Reformen bewirkt zu haben. Der Präsident wurde von den niederländischen Gastgebern mit royalen Ehren empfangen, und der NATO-Generalsekretär bezeichnete Trump sogar als „Daddy“ der Allianz – ein Beweis für die veränderte Dynamik beim Gipfel.

Strategische Gewinne und gestärktes Bündnis

Die erneuerte Einigkeit innerhalb der NATO folgt auf US-Militärschläge, die Irans nukleare Fähigkeiten zurückgeworfen haben – ein Schritt, der weithin als Warnung an Gegner wie Russland und China verstanden wird. Laut amerikanischen und verbündeten Geheimdienstkreisen verzögerten die Operationen Teherans nukleare Ambitionen um Jahre und stärkten die Abschreckungsfähigkeit des Bündnisses. Giedrimas Jeglinskas, ehemaliger NATO-Beamter, bezeichnete die Angriffe als „Wiederaufbau der Abschreckungsstrategie des Westens, nicht nur Amerikas“.

Trumps Weg mit der NATO war von Kontroversen und Wandel geprägt. Als Kandidat und zu Beginn seiner Präsidentschaft nannte er die NATO „obsolet“ und kritisierte die Bündnispartner für zu geringe Beiträge. Bei späteren Gipfeln drohte er mit dem Austritt der USA, forderte neue Ausgabenverpflichtungen ein und kritisierte Defizite der Partner. Doch 2025 hatte sich der Ton geändert: Trump lobte die europäischen Verbündeten für ihre Bereitschaft und bekräftigte Amerikas Bekenntnis zu den Zielen des Bündnisses.

Experten führen die jüngste Wiederbelebung der NATO auf zwei Hauptfaktoren zurück: Russlands Invasion in der Ukraine 2022 und Trumps hartnäckigen Druck. „Präsident Trump feiert diese Woche zwei große außenpolitische Erfolge“, sagte Matthew Kroenig vom Atlantic Council und bezog sich dabei auf die NATO-Reformen und die Angriffe auf Iran. „Jeder Präsident seit Eisenhower hat sich darüber beschwert, dass die NATO-Partner nicht genug leisten. Jetzt ist es Trump, der sie zum Umdenken gebracht hat.“

Da globale Bedrohungen bestehen bleiben und Allianzen auf die Probe gestellt werden, wird Trumps unorthodoxe, aber konsequente Diplomatie zunehmend als Wendepunkt für die NATO gesehen – mit Auswirkungen auf die transatlantischen Beziehungen für viele Jahre.