
US-Beamte warnen nach Iran-Schlägen vor Schläferzellen
US-Behörden warnen vor Schläferzellen, da Hunderte Iraner nach erhöhten Vergeltungsängsten in die USA eingereist sind.
Sicherheitswarnung nach Schlägen gegen Iran
US-Sicherheitsbehörden schlagen Alarm wegen des Risikos von terrorunterstützten Schläferzellen im Land, nachdem Präsident Donald Trump gezielte Militärschläge gegen zentrale iranische Nuklearanlagen angeordnet hat. Das Heimatschutzministerium (DHS) veröffentlichte wenige Stunden nach den Angriffen ein neues Bulletin des Nationalen Terrorismus-Warnsystems, das vor einer "erhöhten Bedrohungslage in den Vereinigten Staaten" warnt.
Obwohl das Bulletin keine unmittelbaren Bedrohungen nannte, folgt es auf direkte Warnungen iranischer Offizieller über mögliche Vergeltung gegen die USA. Die Mitteilung weist darauf hin, dass gewaltbereite Extremisten, inspiriert oder gelenkt durch Iran oder seine Stellvertreter, zu Anschlägen mobilisieren könnten, falls das Regime zur Vergeltung aufruft. DHS betonte: „Die Wahrscheinlichkeit, dass gewaltbereite Extremisten im Land unabhängig zur Gewalt greifen, würde wahrscheinlich steigen, wenn die iranische Führung eine religiöse Anweisung für Vergeltungsaktionen gegen Ziele im Land erlassen würde.“
Grenzsicherheitsbedenken und freigelassene Staatsangehörige
Die Sicherheitsbedenken werden durch die Enthüllung verstärkt, dass während der Biden-Regierung über 1.500 iranische Staatsangehörige an der Südgrenze aufgegriffen wurden, von denen fast die Hälfte – 729 Personen – in die USA entlassen wurde. Die jährlichen Zahlen zeigen einen deutlichen Anstieg, von 48 Festnahmen im Jahr 2021 auf 797 im Jahr 2024. Auch die Zahl der Freilassungen stieg jährlich stark an, was unter Strafverfolgungs- und Sicherheitsexperten die Befürchtung schürt, dass unerkannte Bedrohungen im Land verbleiben könnten.
Alle illegal einreisenden Iraner werden aufgrund nationaler Sicherheitsrisiken als „Special Interest Aliens“ eingestuft und sollten daher einer erweiterten Überprüfung unterzogen werden. Kritiker, darunter ehemalige FBI-Beamte, argumentieren jedoch, dass unzureichende Kontrollen und „Catch and Release“-Politik die USA verwundbar gemacht haben. Ex-FBI-Direktor Chris Swecker warnte: „Wir wissen nicht, wo diese tausend Iraner sind und wie viele weitere über die Grenze gekommen sind. Wir haben die Chance verpasst, Informationen durch Befragungen und gründliche Überprüfungen zu sammeln. Wir haben sie einfach gehen lassen, was grobe Fahrlässigkeit ist.“
Die Biden-Regierung lehnte es ab, Details darüber zu veröffentlichen, wie viele der freigelassenen Personen auf Terrorismus-Beobachtungslisten standen, und verwies auf Datenschutzbedenken. Mit über zwei Millionen „Gotaways“ an der Grenze in diesem Zeitraum bleibt das tatsächliche Ausmaß des Risikos unbekannt.
Vergeltungsdrohungen und inländische Anschlagspläne
Das DHS-Bulletin berichtet, dass die Strafverfolgungsbehörden seit 2020 „mehrere potenziell tödliche, von Iran unterstützte Anschlagspläne“ innerhalb der USA vereitelt haben. Im vergangenen Jahr gab es Festnahmen im Zusammenhang mit einem Plan eines Mitglieds der Iranischen Revolutionsgarden, den damaligen Präsidenten Trump und einen US-Bürger, der Teheran kritisierte, zu ermorden. Sicherheitsexperten warnen, dass iranische Geheimdienstler und Proxygruppen in der Lage und entschlossen sind, kritische Infrastruktur wie Stromnetze, medizinische Einrichtungen und Verkehrsknotenpunkte ins Visier zu nehmen.
Michael Balboni, ehemaliger Homeland-Security-Berater für New York, betonte die Schwierigkeit, potenzielle Akteure zu verfolgen: „Zehn Millionen Menschen sind über die Grenze gekommen, und wir wissen nicht, wer sie sind, woher sie kommen, welche Fähigkeiten sie haben oder welche Absichten.“ Die Fähigkeit der Gegner, Vorerkundungen mit Online-Satellitenkarten durchzuführen, erhöht das Bedrohungsniveau. Das FBI wurde kritisiert, weil es inländische Bedrohungen priorisierte, während internationale Risiken zunahmen.
Behörden rufen zu Ruhe, erhöhter Wachsamkeit und intensivem Informationsaustausch auf. „Dies ist eine Zeit für Ruhe, Professionalität, Informationsaustausch und erhöhte Aufmerksamkeit“, so Balboni. Das aktuelle Umfeld, geprägt von eskalierenden Spannungen im Nahen Osten, macht das Risiko von Vergeltungsanschlägen auf US-Boden zu einem kritischen Sicherheitsproblem. Während die Strafverfolgungsbehörden in Alarmbereitschaft bleiben, hängt der weitere Verlauf sowohl von Wachsamkeit im Inland als auch von Entwicklungen im Ausland ab.