
USA setzt Visainterviews aus für Social-Media-Prüfung
Das US-Außenministerium stoppt neue Visainterviews, um strengere Social-Media-Kontrollen einzuführen.
Trump-Regierung verschärft Überprüfung von Studentenvisa
Das US-Außenministerium hat die Interviews für neue Studenten- und Austauschvisa vorübergehend ausgesetzt, um eine erweiterte Social-Media-Prüfung für alle Antragsteller umzusetzen. In einer internen E-Mail vom Dienstag wurden Konsularabteilungen weltweit angewiesen, keine neuen Termine mehr anzubieten, um sich auf die erweiterten Sicherheitsprüfungen vorzubereiten.
Dieser Schritt steht im Einklang mit der Sicherheitsagenda der Trump-Regierung, die Bundesbehörden verpflichtet, ausländische Staatsangehörige möglichst umfassend zu überprüfen – insbesondere aus sicherheitsrelevanten Regionen. Eine entsprechende Verordnung zielt zudem auf die Bekämpfung von Antisemitismus ab und erlaubt rechtliche Schritte gegen Täter.
Bereits geplante Termine können gemäß den aktuellen Richtlinien stattfinden, ungebuchte Slots sollen jedoch entfernt werden. Antragsteller sollen künftig verpflichtend durch die Betrugspräventionseinheit überprüft werden, die die erweiterte Social-Media-Prüfung beaufsichtigt.
Obwohl Details zur erweiterten Überprüfung nicht bekannt sind, wurden Konsularbeamte angewiesen, bestehende Abläufe zu evaluieren und sich auf die Einführung vorzubereiten. „Der nächste Schritt ist die Bewertung der Abläufe zur Vorbereitung auf die erweiterte Social-Media-Prüfung aller Studenten- und Austauschvisa (F, M, J)“, heißt es in der Mitteilung.
Das Vorhaben hat politische Debatten ausgelöst – insbesondere wegen möglicher Eingriffe in bürgerliche Freiheiten. Außenminister Marco Rubio verteidigte das Vorgehen am 20. Mai und erklärte, dass bereits Tausende Visa seit Januar widerrufen wurden. „Ein Visum ist kein Recht, sondern ein Privileg“, sagte er vor dem Senatsausschuss. „Wir werden weiterhin Visa von Personen widerrufen, die unsere Hochschulen stören.“
Die Regierung bringt Visaentzüge mit pro-palästinensischen Demonstrationen in Verbindung und wirft Beteiligten die Unterstützung der als Terrororganisation eingestuften Hamas vor. Kritiker bemängeln, dass dies gegen Verfassungsrechte verstoße.
Senator Jeff Merkley warnte davor, dass Visaentzüge ohne gerichtliche Überprüfung die Freiheit gefährden. „Das ordnungsgemäße Verfahren ist das Tor zur Freiheit“, sagte er und betonte, dass ein Visumsentzug ohne Verfahren die Freiheit untergrabe.
Die Maßnahme zeigt, dass Sicherheit für die Regierung Vorrang vor dem Zugang internationaler Studierender zu US-Hochschulen hat. Ein Studentenvisum erlaubt das Studium für begrenzte Zeit, im Gegensatz zur Green Card, die einen dauerhaften Aufenthalt ermöglicht.
Das Außenministerium äußerte sich nicht zu den Kriterien für Social-Media-Prüfungen, kündigte jedoch neue Richtlinien nach Abschluss der Pause an.
Die Zukunft internationaler Austauschprogramme hängt nun davon ab, wie diese Maßnahmen umgesetzt werden – und ob sie Sicherheit und Grundrechte in Einklang bringen.