
Waltz steht im Senat wegen UN-Botschafterrolle unter Beobachtung
Mike Waltz steht vor einer schwierigen Anhörung im US-Senat wegen „Signalgate“, wird aber voraussichtlich als UN-Botschafter bestätigt.
Anhörung im Senat nach „Signalgate“-Kontroverse
Mike Waltz, ehemaliger Nationaler Sicherheitsberater und pensionierter Oberst der Army National Guard, wird vor dem Ausschuss für auswärtige Beziehungen des US-Senats erscheinen, um als nächster UN-Botschafter der Vereinigten Staaten bestätigt zu werden. Die Anhörung findet Monate nach Waltz' Ausscheiden aus dem Weißen Haus statt, das im Zusammenhang mit einem Signal-Gruppenchat stand, in dem mit anderen hochrangigen Regierungsvertretern Militärschläge gegen die Huthi im März diskutiert wurden.
Die Demokraten haben angekündigt, Waltz während des Bestätigungsprozesses wegen seiner Rolle im sogenannten „Signalgate“-Skandal hart zu befragen, der in einem Bericht des Magazins The Atlantic detailliert wurde. Der von Waltz’ Team initiierte Chat enthielt Einzelheiten zu Militäroperationen, darunter von Verteidigungsminister Pete Hegseth geteilte Informationen über Flugzeuge und Zeitpunkte. Waltz hat die volle Verantwortung für den Gruppenchat übernommen und betont, dass keine Kriegspläne kompromittiert wurden, doch die Episode sorgt für heftige Kritik.
Trotz der Kontroverse gilt Waltz’ Bestätigung als sehr wahrscheinlich, da die Republikaner im Senat mit 53 zu 47 Sitzen in der Mehrheit sind. „Es ist alles Theater – jeder weiß, dass er bestätigt wird“, so eine republikanische Quelle, die darauf hinwies, dass die Angelegenheit zwar politisch aufgeladen sei, aber nicht ausreiche, um seine Ernennung zu verhindern. Frühere Versuche der Demokraten, Verantwortliche für den Signal-Chat zur Rechenschaft zu ziehen, führten nicht zu Entlassungen oder Amtsenthebungen.
Bedenken der Demokraten und Unterstützung der Republikaner
Die Senatorin Tammy Duckworth aus Illinois, Mitglied des Ausschusses und hochdekorierte Veteranin, gehört zu den schärfsten Kritikerinnen von Waltz’ Nominierung. Duckworth argumentiert, dass seine Beteiligung an der unklassifizierten Signal-Kommunikation ihn disqualifizieren und die Entlassung aller beteiligten Beamten erfordern sollte. Sie sagte: „Als pensionierter Soldat hätte Waltz die unklassifizierte Kette sofort schließen müssen, als er sah, dass Hegseth solche vertraulichen Informationen teilte, die unsere Piloten hätten töten können.“ Duckworth bezeichnete Waltz’ Nominierung außerdem als „nach oben gescheitert“ und erwartet eine „brutale, brutale Anhörung“.
Andere demokratische Führungspersönlichkeiten, darunter Senator Chris Coons aus Connecticut, haben erklärt, Waltz werde sich einer detaillierten und strengen Anhörung stellen müssen. Einige Mitarbeiter des Senats meinen jedoch, der Fokus auf Waltz sei genauso sehr eine Kritik an der Administration wie an seiner eigenen Person. „Er ist nur das Mittel, um das Ziel zu erreichen“, meinte ein Mitarbeiter und verwies auf die breiteren Bemühungen, die Regierung Trump zu kritisieren.
Unterdessen stehen die Republikaner geschlossen hinter Waltz. Der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Beziehungen, Jim Risch, bezeichnete ihn als „großartige Wahl“ und Senator Lindsey Graham zeigte sich fest von seiner Bestätigung überzeugt. „Die Sonne geht im Osten auf, im Westen unter und Mike Waltz wird der nächste UN-Botschafter“, bemerkte Graham und hob Waltz’ Qualifikationen und Erfahrung hervor.
Wie geht es für den Nominierten weiter?
Im Falle seiner Bestätigung übernimmt Waltz die entscheidende Rolle, die Interessen der USA am UN-Hauptsitz in New York zu vertreten, an Resolutionen, Abkommen und internationalen Angelegenheiten teilzunehmen. Seine Erfahrung als vierfacher Bronze Star-Empfänger und ehemaliger Kongressabgeordneter aus Florida wird von Befürwortern als Nachweis seiner Eignung angeführt.
Der Bestätigungsprozess soll vor der 80. Sitzung der UN-Generalversammlung am 9. September abgeschlossen sein. Nach seinem Ausscheiden als nationaler Sicherheitsberater hat Senator Marco Rubio diese Funktion übernommen. Trumps vorherige Nominierte, die Abgeordnete Elise Stefanik, wurde aufgrund politischer Erwägungen im Repräsentantenhaus zurückgezogen.
Während sich der Senat auf eine voraussichtlich hitzige, aber letztlich erfolgreiche Bestätigung vorbereitet, richtet sich die Aufmerksamkeit auf Waltz’ Vision für das US-Engagement bei den Vereinten Nationen und die künftige Ausrichtung der amerikanischen Diplomatie auf der internationalen Bühne.