
Behörden warnen vor Terrorgefahr bei Veranstaltungen am 4. Juli
US-Behörden verstärken die Sicherheitsmaßnahmen zum Unabhängigkeitstag, während Experten nach den Angriffen auf den Iran vor Einzeltätergefahren warnen.
Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen landesweit zum Unabhängigkeitstag
Mit den bevorstehenden Feierlichkeiten zum 4. Juli erhöhen lokale und bundesstaatliche Behörden landesweit die Sicherheitsmaßnahmen als Reaktion auf potenzielle Bedrohungen im Zusammenhang mit den zunehmenden Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Nahen Osten. Sicherheitsexperten führen die jüngsten amerikanischen und israelischen Angriffe auf iranische Atomanlagen als wichtigen Faktor für die erhöhte Alarmstufe an.
Michael Verden, ein ehemaliger US Secret Service Agent und Gründer der Lake Forest Group, erklärte: „Wegen des Iran-Konflikts hat das Heimatschutzministerium ein nationales Warnsystem eingerichtet, und seit dem 22. Juni befinden wir uns in einer erhöhten Bedrohungslage.“ Er erklärte, dass diese Warnstufe mindestens bis zum 22. September bestehen bleibt und je nach weiteren Entwicklungen im Iran verlängert werden könnte.
Behörden äußerten besondere Besorgnis über große öffentliche Versammlungen und Open-Air-Veranstaltungen, die historisch gesehen oft Ziele von Gewalttaten waren. Verden erinnerte an die Massenerschießung am 4. Juli 2022 in Highland Park, die zwar offiziell nicht als Terrorismus eingestuft wurde, aber die mit patriotischen Feiern verbundenen Risiken verdeutlichte.
Vorsichtsmaßnahmen und taktische Bereitschaft
Strenge Zugangskontrollen wie Ausweisüberprüfungen, Taschenkontrollen, Fahrzeuginspektionen und verstärkte Überwachung auf verdächtige Aktivitäten werden von den Strafverfolgungsbehörden umgesetzt. „Wenn es eine Art verdächtiger Aktivität gibt, haben Sie dann taktische Einheiten, die reagieren können … oder Mittel wie Sprengstoff? Sie nennen es Explosive Ordnance Disposal, kurz EOD“, bemerkte Verden. Die Zusammenarbeit mit örtlichen Behörden und Sondereinheiten wie Hundestaffeln und EOD-Teams hat bei allen Großveranstaltungen Priorität.
Die Behörden konzentrieren sich auch auf erhöhte Aussichtspunkte, da Angreifer in der Vergangenheit oft Dächer oder andere erhöhte Positionen ausnutzten. Veranstaltungsbesucher werden aufgefordert, sich mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen und Notfallpläne zu erstellen, einschließlich Treffpunkten bei Kommunikationsausfällen.
Das Heimatschutzministerium warnte, dass der Iran „ein langjähriges Bestreben hat, US-Regierungsbeamte ins Visier zu nehmen, die er für den Tod eines iranischen Militärkommandanten im Januar 2020 verantwortlich macht“. Im DHS-Bulletin heißt es auch, dass die Wahrscheinlichkeit von unabhängig motivierter Gewalt im Inland steigen könnte, wenn die iranische Führung zu Vergeltungsmaßnahmen aufruft. Jüngste Angriffe wurden mit antisemitischer und antiisraelischer Stimmung in Verbindung gebracht, was die Besorgnis angesichts des anhaltenden Konflikts zwischen Israel und Iran verstärkt.
Die Bundesnachrichtendienste arbeiten proaktiv daran, neue Bedrohungen im Zusammenhang mit dem Feiertag zu identifizieren und zu verhindern. Die Strafverfolgungsbehörden sollen einen Dreistufen-Ansatz verfolgen: Veranstaltungsorte prüfen, Einsatzleiter benennen und Ersthelfer sowie Offizielle im Vorfeld umfassend schulen.
Irans Atomprogramm angegriffen, Vergeltung befürchtet
Ein aktueller Bericht des Institute for Science and International Security (ISIS) hebt die Auswirkungen von Israels Operation Rising Lion und anschließenden US-Angriffen hervor und besagt, dass „erheblicher Schaden“ an iranischen Urananreicherungsanlagen und anderer nuklearer Infrastruktur angerichtet wurde. Während die Angriffe das iranische Atomprogramm zurückgeworfen haben, warnen Analysten, dass verbleibende Uranvorräte und nicht zerstörte Zentrifugen weiterhin Risiken darstellen und künftig für die Waffenproduktion genutzt werden könnten.
Die Zerstörung wichtiger Standorte, darunter die Fordow-Anlage, hat zu anhaltenden Spekulationen über mögliche iranische Vergeltungsmaßnahmen gegen US-Interessen geführt, insbesondere da der Unabhängigkeitstag ein symbolisches Ziel darstellt. „Bei solchen patriotischen Veranstaltungen besteht immer ein erhöhtes Risiko… Dies wäre ein geeigneter Zeitpunkt für Gegner, einen Angriff zu versuchen“, betonte Verden.
Während sich das Land auf die Feierlichkeiten vorbereitet, mahnen die Behörden zu Wachsamkeit und Vorsicht. Die kommenden Tage werden zeigen, wie wirksam die koordinierten Sicherheitsbemühungen und die Widerstandsfähigkeit öffentlicher Versammlungen angesichts wachsender Bedrohungen sind.