
Großbritannien und EU schließen Verteidigungs- und Handelsabkommen
Großbritannien und die EU einigen sich auf ein umfassendes Verteidigungs- und Handelsabkommen als Reaktion auf Trumps harte Politik.
Großbritannien und EU setzen neues Zeichen der Zusammenarbeit
Vor dem Hintergrund wachsender geopolitischer Spannungen unter Präsident Donald Trumps erneuter Führung haben Großbritannien und die Europäische Union am Montag ihr bedeutendstes Abkommen seit dem Brexit abgeschlossen. Die Vereinbarung zielt darauf ab, die Stabilität in Europa zu stärken und globaler Unsicherheit zu begegnen.
Fast zehn Jahre nach dem Brexit-Referendum von 2016 markiert das Abkommen einen Wendepunkt in den Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU. Es reduziert bürokratische Hürden im Handel, erleichtert Reisen und erweitert die Fischereirechte für EU-Schiffe in britischen Gewässern. Zudem erhält Großbritannien Zugang zu einem EU-Verteidigungsdarlehensprogramm im Umfang von rund 160 Milliarden Euro, um gemeinsame Rüstungsprojekte zu stärken.
Premierminister Keir Starmer, ein langjähriger Gegner des Brexits, bezeichnete das Abkommen als Symbol neuer Einigkeit. „Großbritannien ist zurück auf der Weltbühne“, sagte Starmer. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte: „In Zeiten globaler Instabilität und angesichts der größten Bedrohung für unseren Kontinent seit Generationen stehen wir in Europa zusammen.“
Trumps Druck führt zu engerer europäischer Kooperation
Die verstärkte Kooperation ist auch eine Reaktion auf Trumps Wirtschafts- und Sicherheitspolitik. Großbritannien konnte kürzlich Trumps 25%ige Zölle auf Autoexporte auf 10% senken – jedoch nur für bis zu 100.000 Fahrzeuge pro Jahr. Die EU hingegen steht ab Juli vor 20% Zöllen auf alle US-Exporte, sofern keine neue Vereinbarung getroffen wird.
Auch Trumps Forderung nach höheren NATO-Verteidigungsausgaben und seine zögerliche Haltung zur Unterstützung der Ukraine haben europäische Länder unter Zugzwang gesetzt. Während die USA die Kontakte zu Präsident Selenskyj ausbauten, sorgte Trumps Weigerung, den russischen Präsidenten Putin öffentlich zu verurteilen, für Unruhe und verstärkte die sicherheitspolitische Zusammenarbeit innerhalb der EU und mit Großbritannien.
Das neue Verteidigungsabkommen erlaubt es Großbritannien, trotz des EU-Austritts erneut an sicherheitspolitischen Programmen teilzunehmen. Der Zugang zu EU-Mitteln unterstreicht die pragmatische Zusammenarbeit angesichts gemeinsamer Herausforderungen.
Nigel Farage, Brexit-Verfechter und Vorsitzender der Reform UK Party, kritisierte das Abkommen und warnte vor einer Aushöhlung der Souveränität Großbritanniens. Dennoch wird das Abkommen von vielen als strategisch notwendig und zukunftsweisend betrachtet.
Mit wachsendem globalen Druck im Wirtschafts- und Sicherheitsbereich steht das Abkommen für Europas Entschlossenheit, geeint und gestärkt auf neue Herausforderungen zu reagieren.