Veröffentlichungsdatum: 22.05.2025 21:17 / Welt Nachrichten

Oberstes Gericht stoppt Finanzierung religiöser Schule

Oberstes Gericht stoppt Finanzierung religiöser Schule

Patt im Obersten Gericht: Entscheidung Oklahomas gegen staatliche Mittel für katholische Charterschule bleibt bestehen.

Patt lässt staatliches Finanzierungsverbot bestehen

Der Oberste Gerichtshof der USA bestätigte am Donnerstag eine Entscheidung des Obersten Gerichts von Oklahoma, die einer katholischen virtuellen Schule den Zugang zu öffentlichen Mitteln verwehrt. Das Urteil fiel mit 4:4 Stimmen, da Richterin Amy Coney Barrett sich für befangen erklärte. Das Ergebnis: „Das Urteil wird durch ein gleich geteiltes Gericht bestätigt.“

Im Mittelpunkt stand die St. Isidore of Seville Catholic Virtual School in Oklahoma City, die im Juni 2023 von der Oklahoma Statewide Virtual Charter School Board für eine staatliche Finanzierung zugelassen wurde. Obwohl die Schule angab, Bildungsgesetze einzuhalten und allen Schülern offen zu stehen, erklärte sie zugleich, katholische Lehren fördern und missionarisch wirken zu wollen.

Das Oberste Gericht von Oklahoma entschied, dass die Zuweisung öffentlicher Mittel an eine religiöse Schule gegen die Establishment Clause des Ersten Verfassungszusatzes verstößt. Generalstaatsanwalt Gentner Drummond, der gegen die Finanzierung klagte, nannte die Genehmigung eine „rechtswidrige Patenschaft“ und warnte vor einer „ernsten Bedrohung der Religionsfreiheit aller vier Millionen Einwohner Oklahomas.“

Im Oktober nahm der Oberste Gerichtshof den Fall an. Während der Anhörungen zeigten sich die Richter ideologisch gespalten. Zentral war die Frage, ob Charterschulen als öffentliche Institutionen gelten, die verfassungsrechtlichen Grenzen unterliegen, oder als private Anbieter mit größerer Freiheit.

St. Isidore argumentierte, dass Oklahomas Weigerung eine Verletzung der Free Exercise Clause darstelle, da sie die religiöse Ausrichtung der Schule behindere. Der Staat entgegnete, dass die öffentliche Finanzierung religiöser Bildung gegen langjährige verfassungsrechtliche Prinzipien verstoße.

Folgen für die Trennung von Kirche und Staat im Bildungswesen

Der Fall galt als potenzieller Meilenstein im Spannungsfeld zwischen öffentlicher Bildung und Religionsfreiheit. In den letzten Jahren hatte das Gericht öffentliche Mittel für religiös gebundene Organisationen erlaubt, sofern sie säkulare Dienstleistungen erbrachten. Doch diesmal fragten Richter, wie eine religiöse Ausbildung staatlich kontrolliert werden könne, ohne die Verfassung zu verletzen.

Die Richterinnen Ketanji Brown Jackson, Sonia Sotomayor und Elena Kagan hinterfragten, wie die Schule Schüler anderer Glaubensrichtungen behandeln würde. Sie äußerten Bedenken hinsichtlich der Finanzierung einer Schule, die klar einer Religion zugeordnet ist.

Die Entscheidung des Gerichts hinterlässt keinen nationalen Präzedenzfall, da das Urteil in einem Unentschieden endete. Dennoch zeigt es die Komplexität des Verhältnisses von Religionsfreiheit und staatlicher Neutralität im Bildungswesen. Ähnliche Vorstöße in anderen Bundesstaaten deuten darauf hin, dass das Thema erneut vor dem Obersten Gerichtshof landen wird.